Nur auf Barbados gibt es mehr solare Wärme als hierzulande
350 internationale Solar- und Fernwärmeexperten tagen derzeit in Graz. Die Steiermark ist bei solarerwärme weltweit führend.
Solare
Fernwärme ist das große Thema, um das sich in Graz seit gestern alles dreht. 350 Fachleute aus mehr als 30 Staaten nehmen an der von der Gleisdorfer AEE Intec mitveranstalteten Fachkonferenz „Solar District Heating“teil, die nach Malmö, Hamburg, Tolouse und Billund bis heute Nachmittag in der Steiermark tagt.
Ein reiner Zufall ist diese Ortswahl nicht. Was nur wenigen bewusst ist: In Sachen solarer Wärmeversorgung ist Österreich Vizeweltmeister. 421 Kilowattstunden Solarwärme pro Tausend Einwohner werden jährlich erzeugt – auf einen höheren Wert kann laut Auswertung aus dem Jahr 2015 nur Barbados verweisen, Deutschland liegt auf Platz 10. Zudem gibt es in Österreich 61.150 Quadratmeter geförderter Kollektorfläche für solare Großanlagen. Mehr als ein Drittel davon steht in der Steiermark, die bei der Solarwärme traditionell stark unterwegs ist. „Wir demonstrieren, dass Solarthermie bei Großanlagen funktioniert, bauen Know-how bei heimischen Betrieben auf und machen diese fit für den globalen Wettbewerb“, sagt Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, der in den letzten sieben Jahren 163 solcher Anlagen gefördert hat.
So steht die bislang größte thermische Solaranlage Österreichs ebenfalls in Graz. Es handelt sich um die vom heimischen Solar-spezialisten Solid gebaute Anlage am Gelände des Energie-steiermark-fernheizwerks in der Puchstraße, die derzeit von 7750 Quadratmeter Fläche auf 8215 Quadratmeter ausgebaut wird. Noch um ein Vielfaches größer soll die unter dem Projekttitel „Big Solar“geplante solarthermische Anlage im Süden von Graz werden, die künftig in großem Stil ins Fernwärmenetz einspeisen soll. Die kleinere Referenzanlage steht in Dänemark. Günter Pilch