Gift stammt aus Nowitschok-gruppe
Obwohl neuer Report keine Klarheit über die Täter liefert, ist aus Sicht Londons Russlands Schuld am Attentat auf Ex-spion Skripal gewiss.
Geht
es nach der britischen Regierung, ist nun endgültig klar, dassmoskau die Schuldam Attentat auf den Ex-spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia vor sechs Wochen trägt. Der nun in Den Haag veröffentlichte Bericht der Organisation für das Verbot chemischerwaffen (OPCW) hat die Ergebnisse britischer Experten bestätigt, wonach die Attacke mit dem Kampfstoff Nowitschok durchgeführt worden war.
Die Experten der OPCWHATten Blutproben der Opfer und Proben des verwendeten Gifts in unabhängigen Labors analysieren lassen, der eingesetzte toxische Stoff zeichnet sich nach Angaben der Experten durch eine „hohe Reinheit“aus. „Es gibt keinen Zweifel, was benutzt wurde, und es gibt keine andere Erklärung, wer dafür verantwortlich ist – nur Russland hat die Mittel, ein Motiv und die Erfahrung“, sagte Außenminister Boris Johnson in London. Jedoch: Die OPCWÄUßerte sich in dem veröffentlichten Kurzbericht nicht dazu, welches Gift genau bei dem Anschlag zum Einsatz kam und wer die Attacke in Salisbury ausgeführt haben könnte.
Ein vollständiger Bericht, der allerdings geheim ist, soll denunterzeichnerstaaten der OPCW zur Verfügung gestellt werden. London hat in der Causa indes eine Sitzung des Un-sicherheitsrates beantragt. Großbritannien will dann über die Ergebnisse der Untersuchung der OPCW beraten. Die russische Regierung wies die nun untermauerten Verdächtigungen erneut zurück. Der stellvertretende Industrieminister Georgi Kalamanow sagte, die Herkunft des Gifts könne nicht eindeutig bestimmt werden, weil es dafür keine klaren Indikatoren gebe. Russland habe keine anderen Kampfstoffe besessen als jene, die der OPCW gemeldet worden seien – und diese seien unter Aufsicht vernichtet worden.