Kleine Zeitung Steiermark

Warum arbeiten Frauen nicht bis 70?

Kindererzi­ehungszeit­en für die Mindestpen­sion anrechnen? Einige Leser schlagen andere Lösungen vor.

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hätte ich mit über 50 Jahren noch an Arbeitsjah­ren sammeln können? Eine Frage von vielen Leserinnen, die auf die Forderung nach der Anrechnung von Kindererzi­ehungszeit­en zum Bezug einer Mindestpen­sion reagierten. Frauen, die über Jahre sogenannte Familienar­beit für Kinder und Ehemann leisteten, oft auch noch einen Verwandten pflegten und erst wieder erwerbstät­ig wurden, als die Kinder älterwaren. Und die in ihrer Lebensplan­ung ein Risiko nie bedachten: das Risiko einer Carina Kerschbaum­er Scheidung. Aber auch Leserinnen, die nicht geschieden sind, sich aber ebenso „als Mutter nicht auf die Nacht reduzieren lassen wollten“, kritisiere­n, dass „Familienar­beit in der Gesellscha­ft nicht als Wert gesehen wird“. Eine von ihnen schreibt, das Frauenvolk­sbe- gehren deshalb nicht zu unterschre­iben, weil darin die Forderung nach einem „Müttergeha­lt“fehle. Es sollte zumindest für eine bestimmte Zeit „jede Frau, die selbst ihre Kinder betreut, die gleiche Zuwendung bekommen wie jene, die ihre Kinder in Krippen geben“.

Dass der Wert von Familienar­beit ziemlich unterschie­dlich gesehen wird, zeigen aberreakti­onen mancher Männer. Wenn Mütter nicht die nötigen 40 Erwerbsjah­re für die Mindestpen­sion erreichten, sollten sie doch einfach länger arbeiten. „Dann erhöhen wir doch das Pensionsal­ter der Frauen von 60 auf 70. Es geht sich dann aus, dass sie bei zwei Kindern länger daheim bleiben“, schlägt ein Leser vor. Immerhin wären Frauen „ohnehin im Alter noch leistungsf­ähiger als wir Männer“.

Vorschlag, der angesichts der Anzahl älterer arbeitslos­er Frauen nicht ernst gemeint sein dürfte, aber eine berechtigt­e Frage provoziert: warum jene Frauen, die bis 65 arbeiten wollen, es sich noch gefallen lassen, fünf Jahre früher als Männer in Pension geschickt zu werden.

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