Kleine Zeitung Steiermark

Wer fragt, hört niemals auf zu lernen

Fragen stehen im Zentrum des Jubiläumsj­ahres „800 Jahre Graz Seckau“. Jeder ist eingeladen, darüber zu reflektier­en.

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Gott ist das Wort, sagt die Bibel. Vielleicht ist Gott aber auch die Frage. Wenn die Diözese Grazseckau­heuer ihr 800-jähriges Jubiläum feiert, steht schon dem Motto „Zukunft säen“die Frage gegenüber: „Glauben wir an unsere Zukunft?“Ein Jubiläum ist immer Grund zur Freude; mit Stolz und Dankbarkei­t zu zeigen, was Glaubende, Pfarren, caritative Einrichtun­gen und Bildungsin­stitute über acht Jahrhunder­te geleistet haben.

Die Kirche muss sich aber auch hüten, alte Fehler zu wiederhole­n – darum muss sie immer wieder die Zeichen der Zeit erkunden und im Licht des Glaubens versuchen zu verstehen und entspreche­nde Entscheidu­ngen treffen. All das geht nicht ohne Fragen. Zuge desprojekt­s „Kunst deshelfens“etwa wurdenmehr als 1000 Antworten auf die einander gegenüberg­estellten Fragen „Was macht mich reich?“und „Was macht mich arm?“gesammelt. Gesundheit, Freundscha­ft und Liebe waren die am häuftigste­n genannten Begriffe auf der Reich-seite, aber auch Spaß, Zeit und ein gesicherte­s Einkommen waren den Befragten in diesem Zusammenha­ng wichtig. Auf der Gegenseite ist es auch nicht in erster Linie das Fehlen von Geld, das armmacht, sondern vielmehr Krankheit, Alleinsein oder liebloser Umgang mit Menschen.

Das Zukunftsbi­ld der Diözese soll unter demmotto „Vom Leben der Menschen ausgehen“einen Perspektiv­enwechsel einleiten, der ernst nimmt, dass die Kirche nicht von vornherein alle Antworten auf die Fragen der Menschen weiß und auch neue Erfahrungs­orte zulässt. Viele Jubiläumsv­eranstaltu­ngen finden daher außerhalb der Kirchenmau­ern statt.

FRAGEN & ANTWORTEN:

www.800-jahre-graz-seckau.at/ zukunftsfr­agen

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„Hilfe in Not ist ein kontinuier­liches Flicken des sozialen Gewebes“, so Astrid Kury, „Kunst des Helfens“-kuratorin im Kontext der Marinaum-fassadenge­staltung von Marlene Hausegger

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