Kleine Zeitung Steiermark

Und jetzt noch der Preis für das Lebenswerk

- Von Birgit Pichler

Das Genussmaga­zin „Feinschmec­ker“adeltweinp­ionier Manfred Tement mit dem Preis für sein Lebenswerk.

Im Rampenlich­t fühlt sich Manfred Tement nicht sehr wohl. „Als wir damals den Arachon präsentier­t haben, wollte keiner von uns auf die Bühne“, erinnert sich der Ausnahmewi­nzer. Dreiwaren sie an der Zahl – T.FX.T., wie auf der Flasche des großen österreich­ischen Rotweins zu lesen ist, Tibor Szemes, F. X. Pichler und Manfred Tement. Schließlic­h würfelten sie darum, wer in den sauren Apfel oder vielmehr in die saure Traube beißen und vor das Publikum treten sollte. Tement verlor. Er begann seinen Vortrag mit den Worten „Reden ist meine Sache nicht, meine Sache ist derwein“.

Das war vor 22 Jahren. Seine Sache ist noch immer derwein. Und die hat er nun rund 40 Jahre lang so fabelhaft gemacht, dass man ihn gestern wieder auf die Bühne bat. Diesmal war es eine größere – auf Schloss Bensberg in Bergisch Gladbach. Und diesmal übernahm Moderatori­n Barbara Schöneberg­er das Reden. Vor rund 600 Festgästen verlieh das Genussmaga­zin „Feinschmec­ker“Manfred Tement den Adelstitel: die Auszeichnu­ng für sein Lebenswerk. Ein Steirer, der Topbetrieb­e aus der ganzen Welt aussticht. Dabei hatte alles mit einem Wein begonnen, den anfangs keiner haben wollte.

In den 80ern war die Steiermark Weinliebha­bern gänzlich unbekannt. Dann kam Manfred Tement. Kurz zuvorwar seinvater gestorben. Der 16-Jährige musste all seinwissen aus derweinbau­schule Krems im rund 2,5 Hektar großen Betrieb umsetzen. „Das war aber auch meine JÜRGENFUCH­S Chance“, sagt Tement rückblicke­nd. „So traurig es war – ich konnte meine eigenen Erfahrunge­n sammeln, Fehler machen, mich weiterentw­ickeln.“

Oft zweifelte er, scheiterte, machte trotzdem weiter. Rund 30 Flaschen Wein verkaufte er pro Tag. „Mein Traum war es immer, einmal 100 Flaschen zu verkaufen.“Heute liegt das Weingut weit darüber.

Leicht machte es sich der Weinbauer nicht. Statt auf die

Die wichtigste­n Auszeichnu­ngen

1984 zehn Große Goldene Medaillen bei der Landeswein­verkostung. 1991 erster und vierter Platz mit dem Sauvignon Klassik und der Lageziereg­gbei einer internatio­nalen Sauvignon-blanc-verkostung des Magazins „Feinschmec­ker“. 2013 bewertete der renommiert­e Schweizerw­einkritike­r René Gabriel zum ersten Mal einen gängigen Rebsorten Riesling und Traminer setzte er auf eine, die wegen ihres wilden, buschähnli­chen Wuchses arbeitsint­ensiver war.

Doch gerade das gefiel Tement so am Sauvignon blanc. Fast könnte man Parallelen ziehen: einer mit Charakter, der seine eigene Richtung einschlägt, der keine Angst vor dunklen Wolken hat. Eine starke Persönlich­keit, die kämpft, um sich eines Tages zu etablie- sortenrein­en Sauvignon blanc mit der Höchstnote 20– einen Zieregg von Manfred Tement.

Seit 1994 erlangte dasweingut 25 Siege bei derweinkos­t der Kleinen Zeitung am Pogusch

2015 Vineus Lebenswerk

2016 Vinaria Trophy Lebenswerk 2018 „Feinschmec­ker“Wine Award für das Lebenswerk

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25 Mal Kleine-zeitung-weinkost-sieger: Tement (Mitte)

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