„Testeritis“wird befürchtet
Lehrergewerkschaft will keine weiteren standardisierten Tests.
nur Schüler, auch Lehrer können genug von Tests haben. PISA, PIRLS, Bildungsstandards und seit Kurzem auch Sprachstandsmessungen oder jetzt eben Talentechecks (siehe links). „Es reicht“, sagt Paul Kimberger, Vorsitzender der Gewerkschaft der Pflichtschullehrer. Es gebe zu viele dieser standardisierten Tests im Schulsystem. Dabei ist Kimberger gar nicht gegen die neuen Talentechecks.
Er will dafür aber die Bildungsstandards abschaffen, die in der vierten und achten Schulstufe abgeprüft werden: „Da werden die Schüler zum falschen Zeitpunkt getes- tet. Nämlich knapp bevor sie den Schultyp verlassen. Das bringt uns Lehrern wenig.“Bei den Talentechecks würde der Zeitpunkt passen, da die Schüler erst in der dritten bzw. siebten Schulstufe getestet werden.
Bildungspsychologin Christiane Spiel sieht den Zeitpunkt für die Bildungsstandards ebenfalls nicht sonderlich gut gewählt.
glaubt sie nicht, dass die Schüler durch die vielen Prüfungen gestresst werden: „Die kriegen oft gar nicht mit, dass das jetzt ein spezieller Test ist. Außer es wird von ihrer Umwelt, von Lehrern oder Eltern, Druck auf sie ausgeübt.“Richtig eingesetzt können die Überprüfungen aber zeigen, wo der Schüler steht. Außerdem funktionieren die Tests nach objektiven Bewertungskriterien. Das sei auch ein gutes Feedback-instrument für die Lehrer.
Auch Schulinspektor Hermann Zoller vomlandesschulrat ist nicht grundsätzlich gegen PISA & Co. Es dürfe aber nicht so sein, dass nur noch auf den Test hin gelernt werde, sagt Zoller: „Als Hilfestellung für Eltern und Lehrer sind diese Tests sicher nicht schlecht. Aber im Grunde gilt: Nicht alles in der Schule ist messbar.“