Auf der Honda um diewelt
Vier Frauen starten auf ihren Bikes einenweltrekordversuch. Dabei ist die Südsteirerin Anita Fastl.
Countdown läuft – es sind nur noch wenige Tage bis zur Premiere eines Weltrekordversuchs. 16 Länder wollen vier Frauen aus viernationen mit ihren Motorrädern beim „Women’sworld Record 2018“möglichst schnell durchqueren. Darunter Anita Fastl aus Straß.
Am 6. Mai geht es los. Zum Aufgeregtsein hat die 48-jährige Straßerin allerdings keine Zeit. „Ich renne nur mehr im Kreis, es sind noch so viele bürokratische Dinge zu erledigen“, schildert Fastl. Und na- türlich gilt es auch, fahrtechnisch bestens vorbereitet zu sein. Erst kürzlich traf ihr Wettbewerbsmotorrad – eine Honda Africa Twin – in der Südsteiermark ein und musste natürlich noch eingefahren werden, etwa auf einer schweißtreibenden Trainingsrunde auf Schotter in Slowenien. Fastl: „Das war ganz wichtig, denn in Russland erwarten uns sehr schwierige Straßenzustände.“
Fastls Mitstreiterinnen sind die Schweizerin Isa, die Amerikanerin Fatih und die Russin Tatjana. Alle vier starten am Sonntag gleichzeitig in ihren Heimatstädten und fahren die Monsterroute unabhängig voneinander. Ihr Ziel ist ein gemeinsames: Sie wollen den Weltrekord des Schweizer Abenteurers Grisu Grizzly brechen, der für die 24.741 Kilometer lediglich 16 Tage und neun Stunden benötigt hat.
„Eine Monsteraufgabe, aber nicht unmöglich“, ist die leidenschaftliche Bikerin, die seit neun Jahren jede freie Minute im Sattel ihresmotorrades verbringt, zuversichtlich. Zwar ist sie auf ihrer anstrengenden Tour alleine, zum Start in St. Nikolai ob Draßling wird sie jedoch von Bikerfreunden vom Motorradklub Straß begleitet. Und es gibt auf den ersten paar Kilometern in der Heimat auch Polizeigeleit.
Ziel: So schnell wie möglich, aber mit Hirn fahren und gesund zurückkommen. Vorbereitet ist die Südsteirerin, die als selbstständige Masseurin arbeitet, bestens. „Bei dem, was auf mich zukommt, geht es um Ausdauer, Schlafmanagement, Krafteinteilung. Und ich bin zäh“, schmunzelt Anita Fastl. Was sie sich vor der Abfahrt noch gönnt? „Eine Massage“, erzählt sie lachend.