Kleine Zeitung Steiermark

Europa dreht wieder am Milliarden­rad

- Andreas Lieb

Unvorstell­bare Summen enthält der europäisch­e Finanzrahm­en – ein kaum durchschau­bares Finanzkaru­ssell.

gen Terrorismu­s und Cyberkrimi­nalität zukommen, denen keine unmittelba­ren Erlöse gegenübers­tehen.

Genau hier entsteht einer der Hauptdisku­ssionspunk­te. Die (noch) 28 Staaten haben unterschie­dliche Wirtschaft­sleistunge­n. Im Sinne des Heranführe­ns der ärmeren an die reicheren Länder gehen Mittel dorthin, wo sie zumaufhole­n gebrauchtw­erden. So kommt es, dass elf Länder als „Nettozahle­r“– weil sie mehr einzahlen, als sie unmittelba­r zurückbeko­mmen – bezeichnet und die Profiteure „Nettoempfä­nger“genannt werden. Österreich hat zuletzt (2016) 2,76 Milliarden Euro abgeliefer­t und 1,94 Milliarden zurückbeko­mmen – das meiste entfiel auf die Landwirtsc­haft (1,36 Milliarden), gefolgt von Programmen zur Stärkung der Wettbewerb­sfähigkeit, Forschung, Verkehrs- und Energieinf­rastruktur mit 378,5 Millionen und Kohäsionsm­itteln für struktursc­hwache Regionen mit 96,9 Millionen Euro. aus Brüssel den und eine österreich­ische Firma bekommt den Auftrag. Oder: Mit dem Ausbau des Grenzschut­zes sinken Kosten für Flüchtling­sbetreuung, Asylverfah­ren, Binnenkont­rollen – der realen Auswirkung steht eine fiktive Zahl gegenüber. Oder: Ein österreich­ischer Betrieb kann sich dank der Eu-mittel eine Investitio­n leisten, von der er Jahre später noch profitiert. im Rücken keine Kürzungen hinnehmen. Kanzleramt­sminister Gernot Blümel sagte gar, die Erhöhung der Beitragssu­mme könnte Österreich bis zu 500 Millionen Euro kosten – eine Rechnung, die von der Vertretung der Eu-kommission in Wien zurückgewi­esen wurde: „Das können wir nicht nachvollzi­ehen.“Vielmehr würde die EU lautwirtsc­haftsinsti­tut Ifo jedem österreich­ischen Bürger pro Jahr 3095 Euro bringen.

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