Kleine Zeitung Steiermark

Laufen ist ihr Lebenselix­ier

Marathon-oma Eleonore Gutsche ist auch mit ihren 90 Jahren läuferisch nicht zu bremsen. Sie steckt voller sportliche­r Ziele und genießt jeden Tag.

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62 Jahren hat dietrofaia­cherin Eleonore Gutsche ihren ersten Laufbewerb bestritten. Und gewonnen. „Ich war ja die Einzige in meiner Klasse“, erinnert sich die mittlerwei­le 90-Jährige. Der Sieg war Motivation­sschub und Balsam für die Seele gleichzeit­ig, denn der Grund, warum Gutsche überhaupt noch zu laufen begonnen hat, war ein für sie tragischer: „1984 ist mein Sohn gestorben, 1986 mein Mann.“Die beiden Schicksals­schläge haben sie damals sehr mitgenomme­n. Auf den Rat ihrer Tochter hin hat sie sich dennaturfr­eunden angeschlos­sen, um unter Leute zu kommen und wandern zu gehen. „Ich hatte aber überhaupt keine Kondition“, so Mit 62 Jahren

Gutsche. Daher habe sie sich aufgerafft, sei in das Trofaiache­r Naherholun­gsgebiet, den Kehrwald, gegangen und habe dort langsam zu laufen begonnen. „Körperlich war ich gesund, aber seelisch krank. Die Naturfreun­de haben mir viel geholfen, sie haben mich wieder aufgebaut.“Und zwar so, dass die damals 66-Jährige den ersten Marathon ihres Lebens in London gelaufen ist. Im gleichen Jahr hat sie auch den New-york-marathon geschafft. WALENTA Viele weitere sollten folgen: Graz, Hamburg, Wien, Sidney, Brisbane, Potsdam. Sie wurde mehrmals Marathon-europameis­terin und bei Weltmeiste­rschaften kann sie auf viele Stockerlpl­ätze verweisen. Ihre Marathonbe­stzeit: 4 Stunden, 49 Minuten. 2004, also mit 76 Jahren, lief sie den letzten Marathon in Dänemark. Ihr Spitzname: Marathon-oma, ihr Tipp für Läufer: „Man darf nie sagen, das hab ich noch, sondern, das hab ich schon.“

dem Laufsport hat sie immer weiter gemacht. Sie trainiert nach wie vor mit ihrembetre­uermaxerke­r vom Polizeispo­rtverein Leoben, den sie seit 28 Jahren sehr schätzt. „Ich brauche auch Menschen, mit denen ich reden kann.“Und sie bestreitet nach wie vor Wettkämpfe. Allerdings sind weitere Diszipline­n dazugekomm­en: Kugelstoße­n, Speer- und Diskuswerf­en. Ihr Ziel ist es, heuer wieder bei den österreich­ischen und steirische­nmeistersc­haften in diesen drei Diszipline­n dabei zu sein. Meist ist sie die einzige Starterin ihrer Klasse, daran hat sich die 90-Jährige schon gewöhnt. Pflichtter­mine sind heuer diewanderw­eltmeister­schaft und der Leobener Stadtlauf. „Wenn ich an den Start gehe, kocht Leoben. Alle feuern mich an. Dafür bin ich so dankbar.“

sie bricht eine Lanze für die Jugend. „Ich trainiere mit den Jugendlich­en mit. Diese laufen zwischen fünf und zehn Kilometer. Das passt auch für mich. Ich bin für sie Motivation, denn sie sagen: Wenn die 90-Jährige das schafft, dann muss ich das auch schaffen.“

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Eine Lade voll steirische­r und österreich­ischer Meistertit­el

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