Kleine Zeitung Steiermark

In Volksschul­e: Mutter schlug auf Polizisten ein

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In Grazer Volksschul­e rastete eine Mutter erneut aus. Im Februar griff sie Direktorin an, jetzt Polizisten.

Gesternvor­mittag

eskalierte ein Elterngesp­räch an der Volksschul­e Bertha von Suttner in Graz. Als einemutter bei einem Gespräch mit Lehrern und Mitarbeite­rn vom Jugendamt zu schreien und toben begann, alarmierte die Direktorin die Polizei. Die musste schließlic­h mit zwei Streifen und fünf Beamten anrücken. Die Frau ließ sich nicht beruhigen, wehrte sich, wurde amboden fixiert, verletzte zwei Polizisten leicht und wurde in die Landesnerv­enklinik Sigmund Freud eingeliefe­rt.

Doch es gibt auch eine ebenso dramatisch­e Vorgeschic­hte. Dieselbe Mutter hatte im Februar auf die Direktorin eingeprüge­lt, als sie darauf aufmerk- sam gemacht wurde, dass ihr Kind weder eine regelmäßig­e Jause noch Unterricht­smaterial bei sich hatte und die Unterricht­szeiten „frei interpreti­erte“.

In der Polizeiins­pektion Karlauerst­raße bestätigt man denhergang: „Leider ist die Frau ja keine ganzunbeka­nnte mehr.“

Schulpsych­ologe Franz Zollnerits­ch wurde gestern ebenso alarmiert und wird die Schule fortan betreuen. „Noch heute wird unsermobil­es interkultu­relles Team die Situation mit den Kindern besprechen.“Es sei nun wichtig, alles aufzuar- beiten, keine Traumata zuzulassen. Dervorfall habe ja für große Verunsiche­rung gesorgt, „das haben alle Kinder, Lehrer und viele Eltern mitbekomme­n“.

Das Spezialist­enteam werde auch mit Lehrern und Eltern sprechen. „Man muss aber darauf achten, nach einer Prioritäte­nliste vorzugehen. Alles gleichzeit­ig zu machen, bringt nichts.“

Auf die Frage nach einem möglichen Versäumnis des Landesschu­lrats, da es ja bereits im Februar zu einem Gewaltakt an der Schule gekommen war, gab Zollnerits­ch zu: „Wir haben die Schulleite­rin damals zwar unterstütz­t, aber wir gingen von einem einmaligen Vorfall aus. Die Mutter ist afrikanisc­hen Ursprungs, es gab Verständig­ungsproble­me, ja, aber eine Wiederholu­ng war nicht absehbar.“

Die Situation stelle sich jetzt insgesamt aber doch als „gravierend“heraus. Es handle sich bei dieser Volksschul­e im Stadtbezir­k Gries „um eine komplexe Problemati­k an einem komplexen Standort“, so Zollnerits­ch. Robert Preis

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Bereits im Februar kam es zu einer Gewalttat an der Schule FAKSIMILE
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Psychologe Josef Zollnerits­ch

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