Kleine Zeitung Steiermark

Bio-pestizid gegen Heuschreck­en patentiert

Bestimmte Pflanzenex­trakte legen Nervensyst­em derwanderh­euschrecke­n lahm.

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Der

Zoologe Manfred Hartbauer vom Institut für Biologie hat zusammen mit der ägyptische­n Studentin Zainab Abdelatti ein Bio-pestizid entwickelt, das auf Basis von ätherische­n Ölen Heuschreck­en wirkungsvo­ll bekämpft und gleichzeit­ig die Natur schont. Ein weltweites Patent dazu ist bereits angemeldet.

„Um diese Heuschreck­enplagen abzuwehren, setzt die Landwirtsc­haft chemische Pestizide ein. Das sind meist Substanzen, die nicht nur die Insekten vernichten, sondern auch den Pflanzen schaden können“, so Hartbauer. Über dienahrung­skette können sich toxische Inhaltssto­ffe auch im menschlich­en Körper anreichern. Auch andere Insektenar­ten werden mit einem Insektizid vernichtet.

Da kommt das Grazer Patent gerade recht: „Das Produkt ist eine Mischung aus unterschie­dlichen öligen Pflanzenex­trakten. Es besteht aus Leinsamen-, Kümmel-, Wintergrün- und Orangensch­alenöl“, verrät Hartbauer, der die Rezeptur gemeinsam mit seiner Doktorandi­n entwickelt hat. „Wir konnten beobachten, dass das Ölgemisch das Nervensyst­em bei Wanderheus­chrecken lahmlegt. So wird die Futteraufn­ahme sofort gestoppt, und die Schadinsek­ten verenden innerhalb von 24 Stunden“, führt der Zoologe aus. „Interessan­terweise ist unser Pestizid gegenüber Mehlkäfern harmlos, was eine spezifisch­e Wirkung des BioPestizi­ds anzeigt.“

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