Parken erster Klasse
Es gibt ein Problem, das beinahe alle kennen, die einmal vom hochoktanigen Virus befallenworden sind: Irgendwann wird einfach die Garage zu klein. So war es auch bei Christian Gell, in dessen Beuteschema Muscle Cars und Rennwagen neueren Baujahrs fallen. Deshalb begann der Schweizer 2009 ernsthaft darüber zu grübeln, wie er sein Platzproblem und auch das einiger anderer „Leidgenossen“lösen könnte: mit einer Art Hotel für Autos.
Wenn Gell heute die Parkplätze in seinen Firstcarlounges abschreitet, ist dort das Who is who der automobilen Welt aufgereiht: Porsche, Ferrari, Lamborghini, Maserati, Bugatti, Mercedes-benz. Sicher wie Fort
In der Schweiz sind nahe dem Zürichsee und Luzern zwei Hotels für Autos entstanden.
Knox, in hellen Hallen mit überbreiten, beleuchteten Parkplätzen, wo einem der Nachbar mit der Türe ganz sicher keine Scharte ins Blech haut, parkt man unter Gleichgesinnten und trifft sich nach der Ausfahrt oder dem Rennwochenende noch zu Benzingesprächen in der Lounge. Nach dem ersten Standort, der 2012 nahe des Zürichsees seine Garagentore geöffnet hat, folgte 2016 die zweite Dependance nahe Luzern. „Zu etwa einem Drittel sind Oldtimer bei uns eingestellt, zu zwei Dritteln Youngtimer und aktuelle Sportwagen“, sagt Gell.
Zwar sind die Firstcarlounges kein Geschäftsmodell, bei dem man die Beine in Zukunft hochlegen kann. Aber ein Profit für die Leidenschaft des Hausherrn, denn es gibt einen entscheidenden Punkt, der auf der Hausordnung steht: Die Preziosen dürfen nicht abgedeckt werden, damit sich das Auge an ihnen erfreuen kann. „Wir hatten sogar einenkunden, der seinenwagen bei uns unter dieser Bedingung nicht einstellen wollte.“Aber inzwischen fast 200wohl.„wenn man durch die Hallen geht und all die tollen Fahrzeuge sieht, das macht einem Fan schon viel Freude“, sagt Gell. Auch wenn es nicht die eigenen Autos sind.