Wählen Sie den Salzburger des Abends
erst nach etwa zehn Minuten in die Partie, wagte die ersten zaghaften Angriffsversuche mit dem Wissen in den Hinterköpfen: Wenn wir uns einen Konter einfangen, brauchen wir vier Tore, das könnte zäh werden.
Den Salzburgern gelang es nicht, sich zu entfalten, das bekannt gefährliche Kurzpassspiel aufzuziehen. Jeder noch so kleine Raum wurde binnen Sekundenbruchteilen zugestellt, zur taktischen Raffinesse der Franzosen gesellte sich eine vorbildliche Zweikampfstärke. Logisch, dass dieser Aufwand an die Substanz gehen kann, einehoffnung, die die Hausherren mit in die Kabine nahmen. Dort wurde vermutlich auch die einzige Chance in Hälfte eins diskutiert, Dabbur hatte den Ball zumindest aufs Tor geschossen. Ein Kunststück, das den Gästen nicht gelungen war.
Nach der Pause erwischte Marseille wieder den besseren Start, wurde durch Payet und Germain brandgefährlich, ehe das Match in Minute 53 zugunsten der Salzburger kippte. Der überwältigende Haidara startet ein Solo, setzt sich in Summe gegen sechs Gegenspieler durch und schiebt den Ball mit dem Außenrist zum 1:0 ins Tor. Ein Weckruf, der nicht mehr verhallen wollte. Ramalho versucht’s aus der Distanz, Dabbur verstolpert, Schlager schießt, Sarr passiert ein Eigentor (65.). Der Rückstand aus dem Hinspielwar plötzlich egalisiert. Die verdatterten Franzosen kamen aus dem Staunen kaum heraus, die Zuschauer ebenso wenig. Denn der Sturmlauf ging munterweiter, der eingewechselte Hwang fand im fehleranfälligen Goalie Pele seinenmeister.
Zwei Mal stand Salzburg in dieser Drangperiode das Glück zur Seite – Thauvin köpfelt an die Latte, ein Handspiel von Caleta-car im Strafraum übersieht Schiedsrichter Karasew.
In der ersten Hälfte der Verlängerung vergaben Caleta-car und Dabbur die Matchbälle. Aber es war trotz allem eine grandiose Vorstellung. App Kleine-zeitung- kleinezeitung.at
Haidara (53.), Sarr (65./Eigentor) bzw. Rolando (116.)
Salzburg: Walke; Lainer, Ramalho, CaletaCar, Ulmer (96. Pongracic); Haidara, Samassekou, Schlager (84. Minamino), Berisha; Gulbrandsen (69. Hwang), Dabbur Marseille: Pele; Sarr, Rami, Luiz Gustavo, Amavi; Lopez (66. Anguissa), Sanson
(101. Rolando); Thauvin, Payet, Ocampos; Germain (84. N’jie)
Gelbe Karten: Ramalho, Caleta-car, Dabbur bzw. Sarr, Lopez, Rami, Germain, Payet, Amavi
Gelb-rote Karte: Haidara (119.) Wals-siezenheim, 29.520, Karasev (RUS). Hinspiel: 0:2. Gesamtscore: 2:3.
Finale: 16. Mai (Marseille – Atletico Madrid)