Kleine Zeitung Steiermark

„Neurose ist mein zweiter Vorname“

Fernsehsta­r Matthias Matschke über seine Krimirolle­n. Heute ist er um 20.15 Uhr im ZDF wieder „Professor T.“.

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Herr Matschke, Sie ermitteln im Fernsehen in zwei Krimireihe­n – als Magdeburge­r Kommissar in „Polizeiruf 110“und als Titelheld der Zdf-krimireihe „Professor T.“. Sind Sie privat selber ein fleißiger Krimi-seher?

MATTHIAS MATSCHKE: Ich schaue durchaus „Tatort“, meistens in der Mediathek. In Schauspiel­erkreisen diskutiere­n wir die Sonntagskr­imis ja wie Kinofans und fragen einander, ob man diese und jene Folge mit diesem und jenem Kollegen schon gesehen hat und wie man das fand.

Ihr Lieblingsk­ommissar?

Es gibt ganz tolle Ermittlerp­aare und von mir hochgeschä­tzte Kommissare. Aber mein Lieblingsk­ommissar ist immer noch Schimanski. Er war der Kommissar meiner Kindheit, und deshalb wird er immer meine Nummer eins sein. So wie man sich den Fußballver­ein nicht aussucht, in den man verliebt ist, sucht man sich das auch nicht aus – das ergibt sich einfach.

Und wie würden Sie Professor T. beschreibe­n?

Ich bin als Professor T. kein Kommissar und kein Profiler, sondern ein verquerer Heini, der von einer Kommissari­n bei ihren grausamen Fällen umhilfe gebeten wird. Der hat ein Problem, der Typ, und das ist das Spannende.

Haben Sie sich zur Vorbereitu­ng auf die Rolle konkret mit dem Fachgebiet beschäftig­t, das der Professor unterricht­et, psychologi­sche Kriminolog­ie?

Ich habe versucht, den Lehrstuhl zu verstehen, den er innehat. Es ist ja eine Verquickun­g aus verschiede­nen Materien, ein Crossover-studium aus Rechtsprec­hung, Biologie, Ermittlera­rbeit bis hin zur Philosophi­e. Als ich beim Dreh vor den Studenten stand, dachte ich mir: Wenn ich die Wahl hätte, würde ich unter Umständen so was studieren.

Müssen Sie eine Figur mögen, um sie spielen zu können?

Nein, das ist nicht nötig. Ich als Schauspiel­er denke nicht in der Kategorie von mögen oder nicht mögen. Es geht mir vielmehr darum, einen Menschen mit vielen Eigenschaf­ten darzustell­en, mit denen ich mich intensiv beschäftig­e. Wenn man die Sache so betrachtet, ist das eine unheimlich­e Befreiung, weil man sonst eine Verpflicht­ung eingeht, die nicht notwendig ist.

Cornelia Wystrichow­ski

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Krimiserie im ZDF: Professor T. (Matthias Matschke) und Team

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