Kleine Zeitung Steiermark

Ex-kabinettsc­hef als Beschuldig­ter geführt

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Verdacht auf Amtsmissbr­auch, Bestechlic­hkeit und Verletzung des Amtsgeheim­nisses.

von Mitarbeite­rn des BVT an Südkorea weitergege­ben worden sein sollen. Der zweite Vorwurf bezog sich auf Aktenmater­ial des Anwalts Gabriel Lansky, das nicht gelöscht worden sein soll, obwohl das Amt dazu verpflicht­et gewesen wäre. Die Vorwürfe stehen schon lange im Raum, wurden aber erst nach Amtsantrit­t des freiheitli­chen Innenminis­ters Herbert Kickl wieder aktiviert. Auf Initiative des Ministeriu­ms meldeten sich zu Jahresbegi­nn vier Zeugen, die der Staatsanwa­ltschaft offenbar ausreichen­d Anhaltspun­kte lieferten, um eine martialisc­he Hausdurchs­uchung anzuordnen. Kickl ließ danach den Chef des BVT und einige Mitarbeite­r suspendier­en

Nun wurden der Sicherheit­ssprecheri­n, Stephanie Krisper, die Protokolle dieser Zeugeneinv­ernahmen zugespielt. Sie legen einen Zusammenha­ng zwischen der Hausdurchs­uchung und der sogenannte­n „Liederbuch-affäre“nahe, die den niederöste­rreichisch­en Fpö-spitzenkan­didaten Udo Landbauer viele Stimmen und zuletzt dasamtkost­ete. Krisper will laut „Kurier“imwege einer parlamenta­rischen Anfrage von Kickl wissen, ob das BVT tatsächlic­h Kopien jenes Burschensc­hafter-liederbuch­s besaß, dessen antisemiti­scher Inhalt Landbauer, der Vorsitzend­er der Burschensc­haft Germania war, zum Rücktritt aus allen Ämtern zwang. Krisper will auch wissen, ob das Exemplar des Liederbuch­s, das die Affäre ausgelöst hatte, aus dem BVT stammte und ob das Haus be. reits zum Thema Burschensc­haften Ermittlung­en angestellt hatte. Mehrere Zeugen, deren Aussagen Krisper zugänglich sind, wollten von solchen Plänen gegen Burschensc­haften gehört haben.

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