Die neuen Trends vor
Blogger – sie präsentieren ihr Leben in der Öffentlichkeit, teilen ihren Alltag mit dem Internet und lassen Menschen an ihren Gefühlen, Interessen und Ideen teilhaben. Der rasante Fortschritt digitaler Medien und sozialer Plattformen bedeutete auch gleichzeitig das Aufkommen einer bis dato unbekannten Berufsgruppe.
Während Blogger zu Beginn eher Alltagsgeschichten, persönliche Gedanken und Hobbys auf ihren Websites im Internet teilten, ist aus einer digitalen Form eines Tagebuchs eine Profession geworden, mit der sich Blogger ihren Lebensunterhalt verdienen. „Inzwischen nutzen Firmen und Marken Blogger gezielt für die Vermarktung ihrer Produkte. Je nach Thematik des Blogs werden Blogger für Kollaboration nen, also die Zusammenarbeit mit der jeweiligen Firma, angeworben und für ihre Beiträge bezahlt“, erklärt Viktoria Resch, die bereits seit 2008 ihre Website „My Mirror World“(„Meine Spiegelwelt“) betreibt. „Diehonorare für derartige Zusammenarbeiten variieren je nach Umfang, aber auch Genre.“
Resch fokussiert sich auf ihrem Blog, der ungefähr die Hälfte ihres Einkommens ausmacht, auf die Thematik „Karriere“und gibt unter anderem Tipps für produktives Arbeiten
Rund Erfolg im Job. Ihr zweites Standbein ist ihre Grazer Marketingfirma „l’affinité“. „Steirische Blogger können sich bislang kaum einzig und allein auf das Bloggen konzentrieren. Die meisten haben eine Ausbildung und einen fixen Job. In Österreich gibt es aber bereits einige, die daraus ihren Hauptberuf gemacht haben.“
Soziale Netzwerke, Fotografie, Beiträge planen und perfekte Selbstdarstellung – das ist die tägliche Lebenswelt der Blogger. Auch Steirer verdienen mitdiesem Beruf ihr Geld.
Blogger beziehen sich inzwischen allerdings nicht mehr nur auf ihrewebsites. Dasaushängeschild einer Vielzahl der Blogger ist ihre Selbstdarstellung auf sozialen Plattformen wie Instagram, einer HandyApp, auf der Nutzer Fotos hochladen und mit anderen Menschen teilen können. „Ein Blogger, egal, ob er sich auf Fitness, Mode oderreisen spezialisiert, zieht Partner über die Bilder an, die auf Instagramgepostet werden. Je mehr Leute deinem Profil folgen, desto eher bist du für Firmen interessant“, erklärt Katrin Riederer, die den Blog „La Katy Fox“betreibt und sich auf Mode, Lifestyle und Sport fokussiert. „Man muss aber Blogger von Leuten, die nur Instagram nutzen und keinen Blog betreiben, trennen. Das sind dann sogenannte Influencer.“
Der Zeitaufwand, den die Blogger für das Erstellen ihrer Beiträge betreiben, ist hoch. „Das Vorbereiten eines einzigen Blogbeitrags ist sehr zeitintensiv. Der Inhalt muss geplant werden und man will auch selbst zufrieden sein mit dem, was man publiziert. Von der Vorbereitung bis hin zur Fertigstellung eines einzigen Beitrags investiert man insgesamt zumindest einen Tag“, weiß Riederer aus Erfahrung.
Der Verdienst, den die steirischen Blogger erzielen, muss natürlich auch steuerlich abgesetzt werden. „Sobald Blogger Werbung für ein ihnen zuge- sandtes Produkt machen, müssen sie ein Gewerbe anmelden“, lässt Gabriele Fellner von der WKO wissen. „Ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11.000 Euro sind auch Blogger wie jeder andere einkommensteuerpflichtig. Auch eine Sozialversicherung muss dann abgeschlossen werden.“