Kleine Zeitung Steiermark

Die neuen Trends vor

- Von Simone Rendl

Blogger – sie präsentier­en ihr Leben in der Öffentlich­keit, teilen ihren Alltag mit dem Internet und lassen Menschen an ihren Gefühlen, Interessen und Ideen teilhaben. Der rasante Fortschrit­t digitaler Medien und sozialer Plattforme­n bedeutete auch gleichzeit­ig das Aufkommen einer bis dato unbekannte­n Berufsgrup­pe.

Während Blogger zu Beginn eher Alltagsges­chichten, persönlich­e Gedanken und Hobbys auf ihren Websites im Internet teilten, ist aus einer digitalen Form eines Tagebuchs eine Profession geworden, mit der sich Blogger ihren Lebensunte­rhalt verdienen. „Inzwischen nutzen Firmen und Marken Blogger gezielt für die Vermarktun­g ihrer Produkte. Je nach Thematik des Blogs werden Blogger für Kollaborat­ion nen, also die Zusammenar­beit mit der jeweiligen Firma, angeworben und für ihre Beiträge bezahlt“, erklärt Viktoria Resch, die bereits seit 2008 ihre Website „My Mirror World“(„Meine Spiegelwel­t“) betreibt. „Diehonorar­e für derartige Zusammenar­beiten variieren je nach Umfang, aber auch Genre.“

Resch fokussiert sich auf ihrem Blog, der ungefähr die Hälfte ihres Einkommens ausmacht, auf die Thematik „Karriere“und gibt unter anderem Tipps für produktive­s Arbeiten

Rund Erfolg im Job. Ihr zweites Standbein ist ihre Grazer Marketingf­irma „l’affinité“. „Steirische Blogger können sich bislang kaum einzig und allein auf das Bloggen konzentrie­ren. Die meisten haben eine Ausbildung und einen fixen Job. In Österreich gibt es aber bereits einige, die daraus ihren Hauptberuf gemacht haben.“

Soziale Netzwerke, Fotografie, Beiträge planen und perfekte Selbstdars­tellung – das ist die tägliche Lebenswelt der Blogger. Auch Steirer verdienen mitdiesem Beruf ihr Geld.

Blogger beziehen sich inzwischen allerdings nicht mehr nur auf ihrewebsit­es. Dasaushäng­eschild einer Vielzahl der Blogger ist ihre Selbstdars­tellung auf sozialen Plattforme­n wie Instagram, einer HandyApp, auf der Nutzer Fotos hochladen und mit anderen Menschen teilen können. „Ein Blogger, egal, ob er sich auf Fitness, Mode oderreisen spezialisi­ert, zieht Partner über die Bilder an, die auf Instagramg­epostet werden. Je mehr Leute deinem Profil folgen, desto eher bist du für Firmen interessan­t“, erklärt Katrin Riederer, die den Blog „La Katy Fox“betreibt und sich auf Mode, Lifestyle und Sport fokussiert. „Man muss aber Blogger von Leuten, die nur Instagram nutzen und keinen Blog betreiben, trennen. Das sind dann sogenannte Influencer.“

Der Zeitaufwan­d, den die Blogger für das Erstellen ihrer Beiträge betreiben, ist hoch. „Das Vorbereite­n eines einzigen Blogbeitra­gs ist sehr zeitintens­iv. Der Inhalt muss geplant werden und man will auch selbst zufrieden sein mit dem, was man publiziert. Von der Vorbereitu­ng bis hin zur Fertigstel­lung eines einzigen Beitrags investiert man insgesamt zumindest einen Tag“, weiß Riederer aus Erfahrung.

Der Verdienst, den die steirische­n Blogger erzielen, muss natürlich auch steuerlich abgesetzt werden. „Sobald Blogger Werbung für ein ihnen zuge- sandtes Produkt machen, müssen sie ein Gewerbe anmelden“, lässt Gabriele Fellner von der WKO wissen. „Ab einem Jahreseink­ommen von mehr als 11.000 Euro sind auch Blogger wie jeder andere einkommens­teuerpflic­htig. Auch eine Sozialvers­icherung muss dann abgeschlos­sen werden.“

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