„Eine Warnung, dass kleine Schritte zum großen Bösen führen können“
Auf große Resonanz stießen die Gedenkrede von Schriftsteller Michael Köhlmeier und der kritische Leitartikel Hubert Patterers in der Kleinen Zeitung darüber.
Offen gesagt: „Das gnadenlose Ich“, 6. 5.
Michael Köhlmeier, dessen literarisches Vorbild der hochnotable James Joyce und gewiss nicht der Allerweltsbelletristiker Stefan Zweig ist, hätte sich von Letzterem immerhin eine Scheibe abschneiden können, was dasverlautbaren von direkt Politischem betrifft. Der kompromisslose Humanist und Pazifist Zweigwusste, dass Zurufe an die Politik wohlfeil sind, und er war daher klug genug, sich politisch nur auf dem Feld der Literatur zu äußern.
Köhlmeier gab nicht nur ohne Wenn und Aber den moralischen Scharfrichter, er hatte auch noch die Chuzpe, seine messerscharfen Vorwürfe dem derzeit zweithöchsten Repräsentanten der Regierung direkt und öffentlich ins Gesicht zu schleudern. Hubert Patterers höfliche Replikwar daher angebracht. Und siewar auch fair, da sie sich bei dem unseligen Vergleich der massenmörderischen Judenverfolgungen mit der Unterbindung einer illegalen Massenimmigration immerhin das Argument verkniff, dass über diese Einwanderungsroute ein latenter Antisemitismus mit importiert worden ist. Dieses vielleicht etwas kurzschlüssige Argument sei hier nachgetragen, allein um Köhlmeiers groben Vergleichen nichts schuldig zu bleiben.
Franz Zeder, Deutschlandsberg
Es gibt Parallelen
Die Kritik an Köhlmeiers Rede von Patterer kann ich nicht nachvollziehen. Vor allem die „Gleichsetzung der geschlossenen Balkanroute … mit der abgeschnittenen Flucht vor dem Gas“(Köhlmeier: „Aber Sie wissen doch, es hat auch damals schonmenschen gegeben,… die sich damit brüsteten, Fluchtrouten geschlossen zu haben“) ist nur dann „abgründig“, wenn man die Parallelen nicht sehen kann oder will. Für den Flüchtling, der im Mittelmeer mit dem Boot untergeht oder wieder zurück nach Libyen geschleppt wird, dort vielleicht in ein Lager kommt und möglicherweise stirbt, ist der Fluchtgrund ein anderer, aber das Ergebnis bleibt das gleiche. Man muss Köhlmeiers Rede als Warnung auffassen („Erst wird gesagt, dann wird getan“), als Mahnung daran, dass die kleinen Schritte, die gerade passieren, wieder zu einem großen Bösen führen können. Die Feindbilder (illegale Migranten, Islamisten, drogendealende Asylanten) werden gerade in Stellung gebracht.
Linke demaskiert
Der beste Patterer, den es je gab, weist den außer Rand und Band geratenen Michael Köhlmeier ob seiner unqualifizierten Hasstiraden gegen die FPÖ in die Schranken und tut dies in einem schriftstellerischen Stil, der dem des gefeierten Literaten in gar nichts nachsteht.
Köhlmeier demaskiert die „Politik“der Linken dieses Landes und auch in der EU unfreiwillig vollends, die die FPÖ so lange ins rechteste, antisemitische, xenophobe Eck diffamieren und ihre Wähler, weil Idioten, die ihr alles glauben, gleich mit, bis diese entnervt ob dieser ständigen Besudelung die Stimme verweigern.
Dr. Gernot Stöckl, Feldbach
Vorschnell
Schladming
Sie appellieren – gegen Köhlmeier –, der FPÖ eine Chance