„Mama, was bist du für ein Smartloch!“
Ob die „Hallo Leben“-kampagne gegen das Schreiben von SMS beim Autofahren noch einen Sinn hat? Hoffentlich.
wird sie Leben retten – die „Hallo Leben“Kampagne gegen Ablenkung, die Hauptursache tödlicher Verkehrsunfälle ist. Die aktuelle Aktion der Asfinag wäre aber wie jene von Ö 3 mit „Ich bin kein Smartloch“durchaus ausdehnbar auf alle Lebensbereiche. Wie oft könnten Kinder ihren Eltern vorwerfen: „Mama, was bist du für ein Smartloch.“Die Tochter des Autors Tiki Küstenmacher hat ihren Vater wiederum mit der Gegenansage überrascht, ihr Schlafzimmer in dernacht handyfrei zu machen. Carina Kerschbaumer Manche Leser bezeichneten dies als „einfach gescheit“, weil sie sich nicht mehr terrorisieren lasse. Terrorisieren? Ja, durchaus. Jeder kennt die empörte Frage, warum nicht längst geantwortet wurde. Wer ahnungslos fragt „worauf“, hört vorwurfsvoll knapp: „Whats- App vor 20 Minuten.“Im Smartphone-zeitalter wird Handy-dauerpräsenz erwartet – im Auto, Schlafzimmer, Büro. Die Hälfte der Jugendlichen bekennt auch offen, dadurch abgelenkt zu sein. Bleibt die Frage, wann Freund Handy zum Feind wird. Wenn in einem Gasthaus ein Dreijähriger, der kaum über dietischkante schaut, über sein Tablet wischt, die Mutter über ihr iphone, der Vater über seines und sie sich wortlos zwischendurch Spaghetti in den Mund schieben?
Nein, das fällt nicht mehr wirklich auf. Es ist Normalmodus des Aufwachsens in immer mehr Familien. Kein Wunder, dass Erziehungswissenschaftler Eltern immer öfter zurufen: „Baut handyfreie Zeiten ein.“Sie könnten Jung-eltern auch zurufen: „Fotografiert bitte nicht beim Autofahren.“Nach den Ergebnissen der letzten Umfrage müsste sich immerhin die Hälfte der unter 30-Jährigen angesprochen fühlen.
zu hoffen, dass trotz einer oft schon vertrottelten Smartphone-welt der Appell noch gehört wird: Hallo Leben!