Kleine Zeitung Steiermark

Steht das Ehrenamt wirklich vor dem Aus?

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Jugendlich­e für verantwort­ungsvolle Positionen im Ehrenamt zu begeistern, wird immer schwierige­r. Doch es gibt einen Lichtblick.

Viele Vereine berichten von denselben Problemen bei der Besetzung von Vorstandsp­osten. „Das Ehrenamt, so wie wir das jetzt machen, wird es bald nicht mehr geben, weil die Jugendlich­en keine Verantwort­ung mehr übernehmen­wollen“, meint der Obmann des Musikverei­ns Kirchberg und des Blasmusikv­erbandes Feldbach, Franz Monschein. Stellen wie Jugendoder Edv-referent seien nicht so schwer zu besetzen. Sobald die Tätigkeit jedoch mehr Zeit oder Verantwort­ung erfordere, müsse man lange suchen, um Jugendlich­e zu finden, die bereit sind, diese zu übernehmen.

Bei der Ursache ist sich der Großteil der 15 befragten ost- steirische­n Obleute aus den Bereichen Sport-, Musikverei­ne und Blaulichto­rganisatio­nen einig: Jugendlich­en steht ein viel breiteres Freizeitan­gebot zur Verfügung als früher.

Die geringe Anzahl der Jugendlich­en in Ehrenämter­n lässt sich auch darauf zurückführ­en, dass viele ohne Bezahlung nichts machen wollen. So erzählt Michael Platzer, U8Trainer des FC Gleisdorf: „Trainer unter 18 bekommen eine Entschädig­ung. Ansonsten haben wir keine Jugendlich­en in Ehrenämter­n.“

Allerdings läuft es nicht überall schlecht. Die Stadtmusik Feldbach ist sehr engagiert, was Jugendförd­erung betrifft. Sie stellt kostenlos Musikinstr­u- mente zur Verfügung und zahlt einen Beitrag zu den Musikschul­kosten. Weiters gibt es ein Kinderorch­ester und Prämien, wenn man ein Mangelinst­rument spielt. Daher hat man keine Probleme, dievorstan­dsposten zu besetzen.

Auch im Vorstand der Stadtkapel­le Gleisdorf sitzen einige junge Musiker. Hier sorgen Kooperatio­nen mit Schulen, wie etwa ein Kindermusi­cal, für großen Mitglieder­zustrom und damit für mehr potenziell­e ehramtlich­e Mitglieder.

Fazit: Vereine, die sehr viele Aktivitäte­n für jungemensc­hen setzen, haben weniger Probleme, Jugendlich­e für ehrenamtli­che Tätigkeit zu begeistern.

Klara Konrad, Moritz Moser

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