Der Erfolgshunger der Salzburger ist noch lange nicht gestillt
Meister Salzburg strebt dem fünften Double entgegen. Trainer Rose sieht Vorteile bei seiner Elf: „Sie sind nach wie vor gierig.“
Eigentlich sind die Salzburger Fußballer Spezialisten für eh alles. Soeben erst wurde der neuerliche Meistertitel fixiert und heute soll mit dem Cup-coup das historische fünfte Double in Folge perfekt gemachtwerden. Der Europa-league-halbfinalist ist im finalen Duell mit Sturm in fast allen Belangen über die Grazer zu stellen, nur bei den Fans haben die Steirer ein klares Übergewicht.
Im ÖFB-CUP können die Salzburger auf eine beeindruckende Serie verweisen. Die letzte – damals völlig unerwartete – Niederlage passierte am 7. Mai 2013, also in der Ära des Roger Schmidt, im Halbfinale gegen den späteren Sensationssieger Pasching (1:2), seither wurde das Team in 29 aufeinanderfolgenden Matches nicht mehr bezwungen. Unter Schmidt wurde 2014 der Cupsieg nachgeholt, und auch die Betreuerwechsel der folgenden Jahre führten zu keiner Abweichung vom Erfolgskurs. 2015 zeichnete der jetzige
SALZBURG IM CUPFINALE
Die Cupfinalspiele von Salzburg in den vergangenen vier Jahren:
2017
Rapid – Salzburg 1:2 (0:0) Tore: Joelinton (56.) bzw. Hwang (51.), Lazaro (84.). – Klagenfurt, 20.200.
2016
Admira – Salzburg 0:5 (0:2) Tore: Soriano (7., 65., 86./Elfer), Keita (28.), Laimer (73.). – Klagenfurt, 10.200.
2015
Austriawien – Salzburg 0:2 n. V. (0:0, 0:0) Tore: Soriano (95.), Pires (108.). Klagenfurt, 16.000.
2014
Salzburg – St. Pölten 4:2 (2:1) Tore: Klein (35.), Kampl (42.), Soriano
(63., 67.) bzw. Jano (40.), Noel (70.). Klagenfurt, 11.600.
Meistertrainer der Young Boys Bern, Adi Hütter, für den Cupsieg verantwortlich, 2016 und 2017 führte Oscar Garcia die Salzburger in die Gewinnzone.
Im Halbfinale des laufenden Bewerbs stand das Team von Marco Rose jedoch an der Kippe, denn Mattersburg zwang den klaren Favoriten in ein Elferschießen, das die Meistermannschaft zu ihren Gunsten entschied. Das Beispiel zeigt, dass Salzburg auch mit solchen Situationen umzugehen versteht, ebenso wie sie es regelmäßig schaffen, Rückstände noch in Siege umzuwandeln. So geschehen erst am vergangenen Sonntag beim 4:1-Erfolg über den heutigen Finalkonkurrenten Sturm oder auch im Europa-league-viertelfinale gegen Lazio Rom.
Diese Stärke lässt auch den grundsätzlich zurückhaltenden Rose mit großem Selbstvertrauen auf das Match blicken. „Unserwille, diementalität und die Qualität, die wir auf den Platz bringen können, sprechen für uns“, sagte der Deutsche, der allerdings davor warnt, ausdemjüngsten klaren Sieg voreilige Schlüsse zu ziehen. „Der Titel wird in einem Spiel vergeben, da sind schon viele Geschichten geschrieben worden. Es wird alles andere als ein Selbstläufer, ein Spiel auf Augenhöhe, wo Kleinigkeiten entscheiden werden“, so der Trainer, der den Hunger bei seinen Kickern nicht gestillt sieht. „Sie sind nach wie vor gierig.“