„Verwundbar“: Graz schützt das Zentrum
Anti-terror-maßnahmen: In der Innenstadt von Graz werden massive, teils aber „unscheinbare“Blockaden errichtet. Weitere Schritte, etwa in der Herrengasse, folgen.
Der Blick zurück verschaffe traurige Gewissheit. Die Amokfahrt im Juni 2015 habe gezeigt, „wie verwundbar wir in den Innenstadtbereichen sind“, so der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl.
Als Antwort darauf, aber auch als Reaktion auf weltweite Schlagzeilen, die seither folgten, hat eine Arbeitsgruppe die Landeshauptstadt ein Jahr lang vermessen und nach neuralgischen, schützenswerten Standorten Ausschau gehalten (die Kleine Zeitung berichtete).
Gestern nun stellten Bürgermeister Nagl, Vizebürgermeister Mario Eustacchio und Landespolizeidirektor Gerald Ortner offiziell das Maßnahmenpaket vor: Vier stark frequentierte Straßen, Gassen und Plätze in Grazwerden bisherbst sicherer gemacht. Es sind jeweils bauliche Schritte, die fortan als Hindernisse gegen mögliche Amokfahrten fungieren sol- len. Sowerden in der Sporgasse sowohl auf Höhe Ballhausgasse als auch in der Hofgasse neue Hürden errichtet: Dazu gehören neben versenkbaren Pollern auch gezielt gepflanzte Bäume.
Auf dem Kaiser-josef-platz wiederum wird der Umbau der Bimhaltestelle genutzt, um zur Oper hin Sitzgelegenheiten als Mauer zu installieren. Ähnlich geht man auf dem Lendplatz vor: „Locker platzierte“Granitelemente können auf den ersten Blick als Bänke dienen und auf den zweiten Sicherheitsgedanken als 2,5-Tonnen-hürden.
Polizeidirektor Ortner lobt diese Präventivarbeit, „weil abstrakte Gefährdungslagen durch gezielte Amokfahrten da sind. Wir wissen aber von keiner konkreten Gefährdung.“
Auf diese ersten Umbauten, die 600.000 Euro kosten, sollen weitere folgen. Unter anderem in der Herrengasse: Hier tüftelt mannoch an Blockaden, die den Bimverkehr nicht bremsen.