Vati, Mutti, Zehenspiele
Zu „erlesen“auf ORF III
doch die einfach Gestrickten! Her mit den komplizierten Typen! Packt unsereinen dieses Verlangen, ist es leicht möglich, dass man im Büchermagazin bei Heinz Sichrovsky landet. Immer wieder schön, die windschiefen Büchertürme durchs Hinschauen zu fixieren und schreibendenmenschen beim Denken zuzuhören. Neuerdings trinkenzwar die meisten Gästewasser statt Rotwein, dafür kommt man sich weniger out vor, wenn der Zukunftsforscher Matthias Horx sagt, er selbst habe exakt drei Freunde und schätzt an ihnen, dass sie alle nicht auf Facebook sind.
Oder beim Sinnieren über die Liebe im 21. Jahrhundert: Wenn Paare einmal Vati und Mutti zueinander sagen, dann ist die Beziehung vermutlich tot. Schon durchleuchtet man im Geist Bekannte und Verwandte auf ähnliche Verhaltensweisen.
seinen Buchtipps deponiert Sichrovsky meistens eine kleine Gemeinheit. Auchschön. Diesmal„spring in eine Pfütze“. Seine Bewertung: „Sie können auch mit den Zehen spielen oder sich lohnender Lektüre zuwenden. Früher hat man dazu ,Hupf ingatsch!‘ gesagt.“Bei Amazon.de kam das Buch der Youtube-freundinnen Viktoria und Sarina gestern auf 86 Kundenrezensionen und wurde mit viereinhalb Sternen bewertet. Mit den Zehen zu spielen, dürfte in dem Fall komplizierter sein.