Sinn undwahrheit der Reform
haben dann Sinn, wenn sie helfen, die Versorgung zu verbessern, sie ihre progressiveweiterentwicklung fördern und administrative Kosten geringhalten. Wahr ist, dass die aktuelle Strukturreform der Sozialversicherung hauptsächlich auf die Steuerung abstellt und keine Versorgungsziele hat. Wahr ist, dass wir diese Stoßrichtung 2000 bis 2005 bereits hatten, Pyrrhussieg von Schwarz-blau war die Herstellung der Parität von Arbeitgeber und Arbeitnehmer, seither in den Gremien des Hauptverbandes umgesetzt. Wahr ist, dass es Leistungsunterschiede vor allem zwischen „kleinen“Kassen (2,23 Mio. Versicherungsverhältnisse), das sind Beamte, Eisenbahner, Selbstständige, Bauern, und den Gebietskrankenkassen (7,1 Mio. Versicherungsverhältnisse) gibt. Weitere 15 Krankenfürsorgeanstalten mit etwa 250.000 Versicherten liegen in einem Dornröschenschlaf und sind umhüllt. Wahr ist, dass in den „kleinen“Kassen fast ein Drittel der Versicherten mehrere Versicherungen hat. Wahr ist, dass wir nicht wissen, wo die Mehrfachversicherten ihre Leistungen beziehen und dass wirkosten- und Leistungsunterschiede zwischen den Kassenwenig verstehen. Wahr ist, dass die „kleinen“Kassen – bereinigt um Alter und Geschlecht – deutlich mehr für die ambulante Versorgung (605 Euro pro Kopf) ausgeben als die Gebietskrankenkassen (559 Euro pro Kopf), aber deutlich weniger für Medikamente (378 Euro pro Kopf versus 437 Euro); wir treffen die Annahme, dass 50 Prozent dermehrfachversicherten Leistungen ihrer „kleinen“Kasse beziehen. Wahr ist, dass in den „kleinen“Kassen die Verwaltungskosten in Relation zu den Ausgaben mehr als doppelt so hoch sind als bei der GKK (2,2 Prozent). Wahr ist, dass wir mehr Versorgung außerhalb vonkrankenanstalten brauchen, ambulant und mehr Pflege.
ist, dass dies nur gelingt, wenn die Finanzierung koordiniert wird, Stichwort Finanzierung aus einer Hand und Einbeziehung der Mittel für Pflege. Und wenn Krankenkassen und Bundesländer real zusammenarbeiten müssen, um mehr Hausarzt- und Primär- und Pflegeversorgung sicherzustellen, kostenschonend. Maria M. Hofmarcher-holzhacker ist Direktorin von Healthsystemintelligence
Wahr ist, dass wir nicht wissen, wo die Mehrfachversicherten ihre Leistungen beziehen.