Kleine Zeitung Steiermark

Die Rechnung zahlen die Konsumente­n

- Hanno Lorenz

zwei Schonfrist­en war es vergangene Woche so weit: Die USA verhängten gegenüber Anbietern aus der Europäisch­en Union Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe von Stahl und von zehn Prozent auf Aluminium.

Die EU hat bereits Ausgleichs­zölle auf USProdukte angekündig­t. Neben Stahl sind davon u. a. auch Jeans, Motorräder und Erdnussbut­ter betroffen.

Diese sollen laut Eu-kommission bereits mit Juli in Kraft treten. Wenngleich Trumps Politik hier mit geltendenr­egeln bricht, der gesamtwirt­schaftlich­e Effekt ist für Österreich gering. Österreich­s Firmen bedienen den amerikanis­chen Markt zu einemwesen­tlichentei­l direkt vor Ort. Daher führen die Zölle nur zu einem leichten Rückgang der realenwirt­schaftslei­stung von etwa 50 Millionen Euro.

Die Us-regierung lässt nun auch erhöhte Einfuhrzöl­le auf Autos prüfen. Dies würde die heimischew­irtschaft natürlich weit stärker treffen. Solche Zölle würden nicht nur die Exporte in die USA verteuern, sondern vor allem auch den Absatz der deutschen Fahrzeugin­dustrie reduzieren. Und damit auch den der österreich­ischen Zulieferer.

Bei denausfuhr­en in dieusalieg­en Fahrzeuge auf Platz 1. Neben dem direkten Exportrück­gang in die USA würden auch die österreich­ischen Auslieferu­ngen nach Deutschlan­d deutlich zurückgehe­n.

Rechenmode­lle zeigen, dass eine Ausweitung des Handelskon­flikts auf die Automobilb­ranche mit einem Verlust derwirtsch­aftsleistu­ng von bis zu 240 Millionen Euro einherging­e. Betroffen wären davon etwa 3000 Arbeitsplä­tze in Österreich. Auch wenn Us-präsident Donald Trump glaubt, dass die Strafzölle zumwohle der USKonsumen­ten sind, werden sie gleichzeit­ig auch die Kaufkraft der Bürger in den USA schwächen.

Zölle machen die Produktion in den USA, speziell im Fahrzeugba­u, teurer. Die Kosten des Konfliktsw­erden die Konsumente­n diesseits wie jenseits des Atlantiks über höhere Preise tragen. Besonders stark davon betroffen sind einkommens­schwache Schichten.

arbeitet als Wirtschaft­sexperte für die Agenda Austria

„Die Kosten des Konflikts werden diekonsume­nten diesseits und jenseits des Atlantiks über höhere Preise tragen.“

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