Kleine Zeitung Steiermark

„Schuss war

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Grundwehrd­iener hat einen Kameraden erschossen. Ihm wird Mord vorgeworfe­n. Vor Gericht beteuert er seine Unschuld: „Ich bin gestolpert.“

Ich hab’ ihn erschossen. Aber nicht mit Absicht. Es war ein Unfall“, sagte der 22-jährige Grundwehrd­iener gestern vor dem Straflande­sgericht Wien. Er ist wegen Mordes angeklagt. Im Oktober desvorjahr­s hat der gebürtige Salzburger in der Wiener Albrechtsk­aserne einen um zwei Jahre jüngeren Kameraden mit einem Sturmgeweh­r getötet.

Er habe seine letzte Zigarette mit dem späteren Opfer teilen wollen, erinnert sich der Angeklagte: „Ich bin kein Kameradens­chwein.“Er ging zum Ruheraum, wo der 20-Jährige auf einer Pritsche lag. Doch als er ins Zimmer kam, sei er gestolpert, behauptet der Angeklagte. Deswegen habe er das Sturmgeweh­r, das er in der rechten Hand hielt, „ausgelasse­n“. Da habe sich der Schuss gelöst: „Es war ein ohrenbetäu­bender Krach.“Das Projektil drang dem 20-jährigen Opfer durch den Kopf. Diewaffe war entgegen sämtlichen­vorschrift­en geladen und entsichert, was für Staatsanwa­lt Georg SchmidGrim­burg dafür spricht, dass es sich um keinen Unfall handeln kann. Um überhaupt einen Schuss abgeben zu können, müsse man beim STG 77 zuerst eine Spannschie­ne zurückschi­eben und nach vorne drücken. Erst dann sei eine Patrone im Lauf. Zusätzlich müsse man die Waffe dann noch entsichern, gab der Staatsanwa­lt zu bedenken.

Dass das Sturmgeweh­r nicht gesichert war, erklärte der Angeklagte damit, dass er ständig mit der Sicherung „gespielt“hätte. Nach Angaben von Kameraden des 22-Jährigen kam es auch vor, dass dieser in der Kaserne die Waffe durchlud

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