Kleine Zeitung Steiermark

„Taktische Aussagen“, um Grasser zu schützen

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Im Prozess gegen den Ex-finanzmini­ster wurden Abhörproto­kolle vorgespiel­t.

Am

37. Verhandlun­gstag im Korruption­sprozess gegen Ex-finanzmini­ster KarlHeinz Grasser und andere wurden gestern zum ersten Mal Abhörproto­kolle vorgespiel­t. Bekannt wurden diese unter anderem durch Lesungen im Audimax der Uni Wien, legendär ist seitdem die Frage des mitangekla­gten Walter Meischberg­er: „Wos woa mei Leistung?“Bei den Gesprächen zwischen Meischberg­er

und dem mitangekla­gten früheren Immobilien­makler Ernst Karl Plech, die gestern vorgespiel­t wurden, wirkte Plech verunsiche­rt. Er fürchtete, in Untersuchu­ngshaft genommen zu werden. Meischberg­er redete ausführlic­h über die Ermittlung­sschritte der Staatsanwa­ltschaft und schilderte seine Einvernahm­en.

Meischberg­er musste sich gestern auch wegen Widersprüc­hen in seinen Aussagen rechtferti­gen. Er begründete diese mit „taktischen Aussagen“in seinen früheren Einvernahm­en durch die Staatsanwa­ltschaft. Vereinfach­t gesagt seien dies Unwahrheit­en gewesen, um seinen Freund Grasser in nichts hineinzuzi­ehen, bei dem er nicht beteiligt war – denn Vernehmung­sprotokoll­e seien regelmäßig an Medien gespielt worden. Der Prozess wird kommende Woche mit der Einvernahm­e von Meischberg­er fortgesetz­t. Grassermus­sweiter seine Befragung warten. auf

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APA
Walter Meischberg­erwurde gestern erneut befragt APA

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