Absprung in ein neues Zeitalter
5000 Gäste denken aufdemfifteen Seconds Festival an die Zukunft. Ein Rundgang, der als Fallschirmsprung beginnt.
Der Absprung erfolgt in 1000Meter Höhe, ein kräftiger Handzug löst schnell den Fallschirm aus. Geschickt navigiert sich die Springerin in Richtung des näher kommenden Landungspunktes im Zentrum einer grün strahlenden Südseeinsel. Plötzlich gerät das Ziel aus dem Blick und die junge Dame setzt einige Meter neben der roten Markierung auf. „Schmerzvolle Landung“, spuckt der Computer aus. Dass die wagemutige Fallschirmspringerin trotzdem lachend aus dem Gurt klettert, verdankt sie der Digitalisierung. Den harschen Gegenwind in der Grazer Stadthalle simuliert eine Windmaschine, für den 360-Grad-blick während der Flugphase sorgt die eng sitzende Virtual-reality-brille.
Szenenwechsel. „Groß ist’s geworden, gell?“, sagt Stefan Stücklschweiger in einer Stimmlage, die zwischen Erleichterung, Vorfreude und Müdigkeit pendelt. Diametral verhält sich beim 32-Jährigen in diesen Tagen die Anzahl der Schlafstunden zu jener der Anrufe. Der schnelle Blick auf die Liste am Smartphone findet eine schier endlose Reihung, die sich im Minutentakt mit neuen Namen aktualisiert. Gemeinsam mit Thiemo Gillissen hat Stücklschweiger vor fünf Jahren den Grundstein gelegt, heuer sprengt das Fifteen Seconds Festival, diese disziplinär vielschichtige, aber inhaltlich stets futuristisch ausgerichtete Konferenz, erstmals die Marke von 5000 Gästen. 22.000 Quadratmeter wurden dafür in der Grazer Stadthalle inszeniert, die „Produktionskosten“der europaweit ausstrahlenden Veranstaltung liegen bei mehr als einer Million Euro.
Sechs große Bühnen mit unterschiedlichen Themen findet man ebenso wie einen Streetfood-markt, Verkaufsstände von findigen Unternehmungen und eine eigens ausgewiesene Fläche für Start-ups. Drohnen werden geschickt durch Parcours gesteuert, ein Pop-up-friseur stutzt Schneidewillige und auf geschrumpften Tischtennisplatten jagen sich Ablenkungswillige Kugeln um die Ohren.
Für ein frühes inhaltliches Ausrufezeichen auf dem zweitägigen Festival sorgt Heather Mills, deren Bekanntheitweit über das Dasein als Ex-frau von Paul Mccartney hinausreicht. Engagiert in vielen globalen Hilfsprojekten, ist die seit 1993 beinamputierte Mills heute als paralympische Sportlerin undunternehmerin erfolgreich. Selbst verzichtet sie seit 20 Jahren auf Nahrungsmittel tierischen Ursprungs, mit Vbites leitet Mills einen der führenden Hersteller von veganem Essen. In der englischen Grafschaft Durham erwarb sie jüngst eine leer stehende Fabrik, Hunderte Jobs will sie dort nun schaffen. In Graz be-