Kleine Zeitung Steiermark

Von der Wirkung der Signale

Islamisten, die unsere Toleranz ausnützen, werden gebremst. Was die Regierung sonst noch tun kann, um Zuwanderer zu „stolzen Österreich­ern“werden zu lassen.

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Die Zuwanderun­g und die Ausländerf­rage sind das Leitthema dieser Regierung. Die Haltung dazu ist identitäts­stiftende Gemeinsamk­eit von Türkis und Blau, die Maßnahmen sind quasi ihr USP, das zentrale Verkaufsar­gument. Ob es um das Asylrecht geht oder den Schutz der Außengrenz­en oder – wie jetzt – um Maßnahmen gegen die Ausbreitun­g des politische­n Islam.

Es ist gut, dass Kanzler Kurz und Vize Strache mitsamt den ressortzus­tändigen Ministern endlich eine klare Sprache sprechen und Maßnahmen setzen gegen die, die unsere Toleranz ausnützen. „Gebetshäus­er“, in denen die Religion für politische Zwecke missbrauch­t wird, werden geschlosse­n. „Prediger“, die als bezahlte Söldner der Islamisten wirken und die, die voller Hoffnung kamen, von uns entfremden, werden ausgewiese­n.

Es ist auch gut, dass insbesonde­rekurz und Blümel auch jene deutlich angesproch­en haben, die sie nicht meinen: die gläubigen Moslems, die wie Christen und Juden auch die Religionsf­reiheit in Österreich genießen. Die, für die die Religion kein Widerspruc­h dazu ist, „stolze Österreich­er“zu sein, wie es Blümel formuliert­e. Diejenigen also, die durch die aktuellen Maßnahmen auch geschützt werden sollen vor radikalen Glaubensve­rwandten.

Es ist schließlic­h auch gut, dass die Maßnahmen nicht gegen die Islamische Glaubensge­meinschaft, sondern Hand in Hand mit ihr vorbereite­t wurden. Vielleicht hat diese Glaubensge­meinschaft selbst auch noch den Mut, die, die den Glauben missbrauch­en, an den Pranger zu stellen und sich von ihnen zu distanzier­en.

Nicht um uns einen Gefallen zu tun, sondern um den Muslimen Orientieru­ng zu geben, sie in dem Gefühl zu bestärken, dass sich der österreich­ische Staat nicht gegen sie wendet, sondern nur gegen zerstörend­e Kräfte aus ihren Reihen.

Aber es ist auch hoch an der Zeit, dass diese Regierung end- lich selbst einen Zugang zu Zuwanderer­n findet, der nicht von Misstrauen und Abwehr geprägt ist.

Nicht um den Zuwanderer­n einen „Gefallen“zu tun, sondern um uns, den Österreich­erinnen und Österreich­ern, wieder die Sicherheit zu geben, dass das Asylrecht eine nicht verhandelb­are Säule unseres demokratis­chen Rechtsstaa­tes und dass die Zuwanderun­g eine nützliche Bereicheru­ng ist.

Diese Regierung verlangt Sprachkurs­e, will sie aber nicht finanziere­n. Sie definiert Leistung alsvorauss­etzung für Integratio­n, lässt diese Leistung aber nicht zu. Sie fordert Zuwanderer, die wir „brauchen“, öffnet aber keine Tür für Asylwerber, die einen Lehr- oder Arbeitspla­tz in Mangelberu­fen gefunden haben. Und sie spricht die Ausländer vorzugswei­se im Zusammenha­ng mit Kriminalst­atistiken an. ine solche Regierung darf nicht erwarten, dass es eine positive Grundstimm­ung im Land gegenüber denen gibt, von denen wir erwarten, dass sie sich in der neuen Heimat als „stolze Österreich­er“erweisen.

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