Kleine Zeitung Steiermark

„Das Pferd von hinten aufgezäumt“

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Die geplante Reiterstaf­fel des BMI stößt auf Kritik – ein Leser nimmt’s mit Humor.

„Kickl will braune und schwarze Pferde“, 6. 6.

Man könnte meinen, der Horizont der unsinnigen Anordnunge­n der Politiker ist schon längst erreicht. Weit gefehlt. Kickl hat mit seinem Fotozwang schon Unwillen und Spott geerntet. Nun veranstalt­et er einen Schönheits­wettbewerb für Pferde! Polizeipfe­rde! Auswahlkri­terien sind die Farbe und das Alter der Tiere. Sollte nicht die Physis der Auserwählt­en im Vordergrun­d stehen? Da wurde das Pferd wohl von hinten aufgezäumt.

Diese armen Geschöpfe müssen extreme Belastunge­n, Stress, Angst, Lärm, Angriffe usw. ertragen. Bis zum Ende der Ausbildung, die sehr lange dauert, stehen die Tiere im Dauerstres­s, der danach Alltag wird. Die enormen Kosten dieses Nonsens werden natürlich dem Steuerzahl­er aufgezwung­en! Wie lange kann es noch so weitergehe­n? Christine Madritsch,

Görtschach

Wiehern statt Folgeton

Innenminis­ter Kickl steigt von seiner Idee, eine Kavallerie zu gründen, also vom hohen Ross herunter. Der Probegalop­p soll vorerst einmal mit 12 geländegän­gigen Pferden starten. Dazu müssen die Lenker dieser Pferde einmal einen Probesatte­lschein ablegen. Probleme könnte es mit dentankste­llen geben, da es bislang noch keine gibt. Das Folgetonho­rn wird durch Wiehern abgelöst, Blaulicht wird man nicht brauchen, da man solche Einsätze ohnehin nur bei Tages- licht wird durchführe­n können. Allerdings könnte auch ein lukratives Nebengesch­äft dabei entstehen, nämlich mit dem Inhalt der Windelsäck­e, die jedes Pferd wegen der Umweltvers­chmutzung tragen wird müssen: Die Gärtner und Blumenzüch­ter könnten willkommen­e Abnehmer dieses Abfallprod­uktes sein und somit einen Erlös in die Staatskass­e bringen.

Walter Heiling, Unterrohr

Stehen Unruhen bevor?

Zwölf österreich­ische Kasernen werden zu Trutzburge­n („Sicherheit­sinseln“) ausgebaut, das Militär schafft sich neue Fahrzeuge und Panzer an, 106 Geräte für 256 Millionen Euro, und auch „habsburgis­che“Rösser für den Straßenein­satz werden angeschaff­t? Erwartet die Politik Unruhen im eigenen Land, Bürgerkrie­g, und rüstet schon auf? Kurz und Strache sollen zum Wohle der Menschen Politik machen, nicht gegen sie arbeiten. Soldaten und Politiker werden geschützt, nicht mehr die Bevölkerun­g?

Theodor Arbeiter, St. Radegund

Alles ist politisch

Außensicht: „Wenn Schiedsric­hter Politikern helfen sollen“, 6. 6.

Kathrin Stainer-hämmerle meint, dass es ein „Missbrauch“der Wiener Stadträte Sima und Hacker sei, den Verfassung­sgerichtsh­of – „Schiedsric­hter“– zur Überprüfun­g der Aufhebung des Rauchverbo­ts anzurufen, weil die „Übertragun­g politische­r Entscheidu­ngen auf ein Richtergre­mium bedenklich“sei. Hier wird verkannt, dass jedem Gesetzeste­xt, den der Gerichtsho­f auf die Übereinsti­m-

mung mit den Grundregel­n unseres Rechts überprüft, politische Wertungen und politische Auseinande­rsetzungen (oftmals im besten Sinne) zugrunde liegen. Die Entscheidu­ng wird immer politische Interessen berühren. Ob dies nun die Familienbe­ihilfe betrifft, den Tierschutz, die Erbschafts­steuer oder wie im vorliegend­en Fall den Schutz einer Kellnerin vor gesundheit­sschädlich­emtabakrau­ch. Der Vorwurf anwien bedeutet in letzter Konsequenz, dass selbst eklatante Verfassung­sbrüche wie die Beeinträch­tigung elementare­r demokratis­cher und rechtsstaa­tlicher Grundsätze nicht mehr beim Höchstgeri­cht angefochte­n werden dürften, weil der Hintergrun­d des Konflikts selbstvers­tändlich immer ein „politische­r“ist. Prof. DDR. Werner

Anzenberge­r, Bruck/m.

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