Die Zeit ist noch nicht reif für die Wachablöse
Je näher der ersehnte Beginn des Finales rückte, desto greifbarer wurde sie – jene Spannung, die vor allem unter den rot-weiß-roten Daumendrückern dominierte. Würde es Dominic Thiem tatsächlich gelingen, den zehnfachen FrenchOpen-triumphator Rafael Nadal vom Pariser Thron zu kippen und sich seinerseits mit dem ersten Grand-slam-titel in die Geschichtsbücher einzutragen? Doch bevor der erste Ball im zur möglichen Wachablöse hochstilisierten Schlägerwet- zen über die Netzkante sauste, sorgten die gastgebenden Franzosen für die Show. So donnerten zwölf Mirage-kampfjets über die Anlage von Roland Garros – zu Ehren des 100. Todestages des namensgebenden Luftfahrtpioniers.
Dann aber waren dietennis-gladiatoren amwort. Um15.02uhr betraten zuerst Thiem und erst dann (wie gewohnt) Nadal unter tosendem Applaus der 15.000 Zuschauer den Center Court Philippe Chatrier. Nach den gewohnten Formalitäten (Fotos, Händeschütteln, Münzwurf) spielten sich die beiden Protagonisten für den Tennisshowdown warm.
Um 15.12 Uhr war es dann so weit – Nadal schlug in das Endspiel auf und machte gleich sechs Punkte in Folge, ehe Thiem anschreiben konnte. Trotzdem konnte der Österreicher das Break zum 0:2 nicht verhindern und schon wurden Erinnerungen an das letztjährige Halbfinalewach, als der Spanier den Lichtenwörther gna-
Dominic Thiem muss weiter auf seinen ersten Grand-slam-titel warten. Im Endspiel der French Open scheiterte der Österreicher sowohl am unantastbaren Paris-könig Rafael Nadal als auch an sich selbst.