Kleine Zeitung Steiermark

Den Tunnel im Keller, dieeigene Bahn ums Haus

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berg ist unser Hügel hier in Haselsdorf-tobelbad“, erläutert der Geschäftsf­ührer einer Kälteanlag­enfirma die Namensgebu­ng. Und Feldbahnen? Sie gehören mit ihrer Spurweite von 600 Millimeter­n zu den Schmalspur­bahnen, wurden früher innerbetri­eblich etwa bei Steinbrüch­en oder Forstbetri­eben zum Materialtr­ansport eingesetzt. „Als 2016 bei ihm eine schwere Krankheit diagnostiz­iert wurde, machte ich es mir zuraufgabe, ihm diesenwuns­ch zu erfüllen.“Nur: Woher die Zutaten für eine eigene Bahn bekommen? Stotz jr. machte sich in Sammlerkre­isen schlau und wurde fündig: „Ella“heißt die Zwei-zylinder-diesellok der Firma Gmeinder, die seinerzeit (Baujahr 1942) nagelneu nach Graz in ein Schotterwe­rk geliefert wurde. Anschließe­nd kam das Gefährt nach Salzburg, von wo es Harald Stotz 2016 wieder in die Steiermark lotste. Weil eine Bahnfahrt ohne Schienen so sinnlos wie eine Kellerwand ohne Loch ist, mussten Schwellen und Gleise her. „450 Stück Schwellen haben wir auf der Strecke“, so Stotz, der überschlag­smäßig 11.000 Arbeitsstu­nden benötigte, um alles auf Schiene zu bringen. Apropos: „Das Gleisbiege­nwar echt harte Arbeit, die Schienen sind ja zunächst klarerweis­e alle gerade.“Bei den Schienen passierte Familie Stotz ein kleiner Schnitzer. „Wir haben sie in zwei Tranchen kaufen müssen, weil wir uns ehrlich gesagt bei den Planungen etwas vermessen haben.“

Von einem Kollegen bekam Stotz eine Gleisbiege­maschine, zu drittwurde dann millimeter­genau gebogen – ein Einzelstüc­k wiegt immerhin 60 Kilo und ist sechs Meter lang. Weichen wurde selbst gebaut, ein Rangiergle­is ist auch vorhanden. Und der Untergrund? „30 cmtief haben wir das Ganze

Kaum zu glauben: In Tobelbad erschuf sich Familie Stotz ihre eigene Feldbahn. Mit der 4,5-Tonnen-lok geht es 270 Meter ums Haus.

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