Wunderbar idyllisch
„Zuerst der Protest, dann das Gesetz“, 2. 7.
Werte, die sich die Arbeiterschaft in über einem Jahrhundert schwer erkämpft hat, werden jetzt von einer unternehmerfreundlichen Regierung einfach hinweggefegt. Das hat sich schon länger abgezeichnet, indem langgediente Arbeitnehmer, die durch ihre Einkommensteigerung für die Unternehmungen zu teuer geworden sind, mit Abfindungen weggelobt werden. Die durch den Wegfall dieser Arbeitskräfte anfallende erhebliche Mehrarbeit wird dann auf die verbliebene Belegschaft aufgeteilt, da keine neuen Mitarbeiter mehr eingestellt werden.
Diese Mehrarbeit kann aber in einem normalen Arbeitstag nicht mehr geschafft werden; ergo führt man den 12Stunden-tag ein. Die nachträglich angebotene Freiwilligkeit ist eine reine Augenauswischerei. Ist nämlich einige Zeit nach dem Zustandekommen dieses Gesetzes verstrichen und haben sich die Gemüter der Betroffenen etwas beruhigt, wird diese Freiwilligkeit gestrichen, siehe Nichtrauchergesetz.
Hermann Wellisch, Kapfenberg
Nicht ignorieren
Die Streiks der Gewerkschaften dürfen nicht so einfach seitens der Bundesregierung ignoriert werden, das heißt, es muss diesbezüglich schon nachverhandelt werden. Wir müssen Arbeitsplätze schaffen, das heißt, dass ein Acht-stunden-tag gefördert werden muss.
Sonja Spangl, Stainz
Nur Vorteile
Es ist mir unerklärlich, dass so ein Trara um die 12-StundenArbeitszeitregelung gemacht wird. Die Zeit ist gekommen, dass eineregelung in Kraft tritt, wo Arbeitnehmer und Arbeit- geber gleichermaßen gesetzlich abgesichert sind. Mitarbeiter in gewissen Branchen waren bis jetzt schon gefordert, bei guter Auftragslage bis zu 12 Stunden zu arbeiten, natürlich bei entsprechender Abgeltung, was ja bis jetzt meistens im Ermessen des Arbeitgebers lag. Das wird jetzt durch das neue Gesetz in eine andere Richtung gelenkt und kann nur Vorteile für alle Beteiligten bringen.
Manche Arbeitslose wären glücklich, hätten sie nur einen Job, um arbeiten zu können. Es ist alles eine Frage der Organisation, die Loyalität zur Firma spielt eine wesentliche Rolle, und mit einem gewissen Verständnis beiderseits lässt sich dieses Problem für beide Seiten sicher zufriedenstellend lösen.
Christine Schmid, Stallhofen
Hängen gelassen
Die Regierung will das Arbeitszeitgesetz ändern, SPÖ und Gewerkschaft passt das nicht. Also „Soschönundfriedlichistesin unseren Bergen – hier auf der Aflenzer Bürgeralm“, schreibt uns Leserreporter Alois Moser aus Pölstal. Vielen Dank! Schicken auch Sie Ihr Foto mit Ortsangabe an: reporter@kleinezeitung.at Ihren Leserbrief senden Sie bitte an: leserforum@ kleinezeitung.at haben alle Räder des öffentlichen Verkehrs stillzustehen. Das große Chaos blieb aus, aber Morgenpendler blieben trotzdem auf der Strecke: Um 4 Uhr früh rief ich bei den ÖBB an und erhielt dieauskunft, dass meine Züge fahren, weil so zeitig noch keine Betriebsversammlungen stattfinden. In Bruck war dann aber Endstation – Zugausfall Richtung Wien und Rückfahrt nur bis St. Michael. Dort wurden die Fahrgäste zwei Stunden lang hingehalten, bis endlich wieder ein Zug in die Obersteiermark fuhr. Fazit: Trotz anderslautender Öbb-auskunft bin ich nicht nachwien gekommen, sondern habe für Rottenmann–bruck–rottenmann sechs Stunden und die Kosten für die Bahnfahrt vergeudet. Offenkundig fahrenkern, Kanzian und Hebenstreit nicht mit der Bahn. Den Schaden haben die Fahrgäste. Robert Riemelmoser,
Rottenmann