Kleine Zeitung Steiermark

Hofer macht bei Eroberung von Italien Tempo

Unter der Marke Aldi expandiert der Diskonter Hofer von Österreich aus gesteuert in Italien. Hunderte neue Filialen sollen eröffnet werden.

- Von Uwe Sommersgut­er, Venedig

Mit gleich zehn Filialeröf­fnungen startete Hofer am1. März unter der Marke Aldi seine Italien-expansion – 26 Jahre, nachdem es Mitbewerbe­r Lidl nach Italien zog. Letzterer führt 600 Läden, Hofer hält bei 30 Filialen. Die 31. in Pioltello wird nächste Woche eröffnet. Bis Ende des Jahres werden es 45 sein. Nach oben scheinen der von Österreich aus gesteuerte­n Eroberung des italienisc­hen Diskontmar­ktes kaum Grenzen gesetzt – bei 30 Millionen Norditalie­nern und 30.000 potenziell­en Kunden je Filiale seien bis zu 1000 Filialen möglich. Sicher sei, dass es „ein paar Hundert“werden sollen, sagte Hofer-general Günther Helm bei einem Lokalaugen­schein in Venetien.

Über zwei Millionen Kunden habe man seit dem Start bereits in den Märkten begrüßen dürfen, sagt Aldi-italien-chef Michael Veiser. Der Diskontmar­kt in Italien wachse, das habe ein „Window of Opportunit­y“geöffnet. Obwohl die Verweildau­er in italienisc­hen Märkten signifikan­t höher sei als in Österreich, gewinne Effizienz beim Einkauf an Bedeutung, ebenso – wegen der Wirtschaft­skrise – knapper kalkuliert­e Preise. Der Diskontant­eil beträgt erst 17,4 Prozent, weniger, als allein Hofer mit 20,9 Prozent in Österreich als Nummer 3 am Markt hinter Rewe und Spar als Marktantei­l ausweist. Die Italien-expansion wurde vier Jahre mit Akribie vorbereite­t. Gelenkt wird dasunterne­hmen auf 4800 Quadratmet­ern von Verona aus. Südlich davon, in Oppeano, wurde ein riesiges Logistikze­ntrum in zehnmonate­n errichtet.

Der Name der Mutter Aldi lag nahe, zumal 150 Familien auf der Apenninhal­binsel diesen Familienna­men tragen. In einer aufgelasse­nen Lagerhalle wurde der Markt, der sich von österreich­ischen Hofer-märkten unterschei­det, konzipiert und auf italienisc­he Vorlieben abgestimmt. Das Sortiment etwa umfasst mehr Produkte – 1900 gegenüber 1300 in Österreich. Dafür legen die Italiener weni- ger Wert auf Sonderprod­ukte, im Mittelpunk­t stehen die Lebensmitt­el. „Die österreich­ische Strategie wurde neu interpreti­ert“, sagt Helm. Die bekannte Backbox sei etwa „CopyPaste“umgesetzt worden, hier heißt sie „Pan del Di“. Anders als in Österreich fördern Kaffeeauto­maten die Kommunikat­ion. Die Filialen selbst sind großzügig gestaltet, sie wirken hochwertig und modern. Verantwort­lich für Planung und Design zeichnet daswiener Architektu­rbüro BEHF.

So schnell wie in Italien expandiert­e Hofer mit den Konzernzen­tralen in Sattledt bzw. Salzburg nie zuvor. Von Österreich aus werden die Aktivitäte­n in Ungarn, Slowenien, der Schweiz und in Italien gesteu-

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 ??  ?? Modernes Design aus Österreich. Aldi-italien-chef Michael Veiser und
Modernes Design aus Österreich. Aldi-italien-chef Michael Veiser und
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