Harte Beats und derbe Texte regierten Graz
Am Sonntag lockten Hip-hop-künstler knapp 2000 Fans auf das Messegelände.
Die
Luft steht vor der Bühne, die Leiber dampfen, der Bass vibriert. Umdie sonntägliche Besinnlichkeit ist es in Graz schnell geschehen: Die 187 Straßenbande aus Hamburg hat als Headliner das Ring Festival auf dem Messegelände in eine Hip-hop-arena verwandelt. Mit ihren derben Texten holen sie das harte Leben auf die Bühne. „Das ist Hip-hop 2018“, tönt Rapper Bonez MC und fügt einem aus Ekstase und Ausdünstungen bestehenden Gemisch eine nicht unwichtige Randnotiz hinzu. Wenn das nur Dendemann und Co. hören könnten. Zumindest die knapp 2000 Fans geben den Hamburgern mit „Bande, Bande“-rufen recht. Eine musikalische Offenbarung hört sich anders an.
Rund 3000 Festivalbesucher wurden von denveranstaltern Benjamin Grundauer und Patrick Petermann erwartet. Grundauer zeigt sich dennoch zufrieden. „Dafür, dass es die erste Hip-hop-veranstaltung dieser Art in Graz war, ist es gut gelaufen.“Ob es das Festival auch im nächsten Jahr geben wird, lässt Grundauer offen: Zunächst werde evaluiert, dann entschieden.
Positiv ins Resümee wird wohl der Auftritt von SzeneDarling Bausa einfließen. Der Saarbrücker verstand es, mit seinen R’N’B und Autotune durchzogenen Liedern das Publikum bei Laune zu halten. Allein sein Hit „Was du Liebe nennst“wurde zur Partyhymne. Davor hatten hingegen heimische Künstler einen schweren Stand bei den Festivalbesuchern. Kirin Kohlhauser