Kleine Zeitung Steiermark

„Meine Arbeit ist ja eh wie Urlaub“

- Von Luigi Heinrich

Er dreht und dreht. Um Philipp Hochmair kommt man derzeit nicht herum. Im Interview erzählt der 44-Jährige von „Vorstadtwe­ibern“und Kuba-abenteuern.

rausgestel­lt hat, dass er ein Mörder ist. Da müssen sich die Drehbuchau­toren schon einen ganz besonderen Kniff einfallen lassen, damit ich in Zukunft wieder in dieser Serie vorkomme. Vielleicht einen Gefängnisa­usbruch? Die Gegenwart verbringt er hinter schwedisch­en Gardinen und kann sich nicht, wie ich, nach Kuba absetzen.

Womit wir beim Kinofilm „Candelaria – Ein kubanische­r Sommer“wären, der auch beim Festival in Venedig lief. Wie sind Sie da hineingera­ten?

Die Umstände waren eher absurd. Die Figur ist ein richtiger Schlawiner, ein Hehler und Betrüger. Der kolumbiani­sche Producer wünschte sich seinen deutschen Produktion­spartner Roman Paul für die Rolle, weil er ihn als Typ recht lustig fand. Der aber wollte nicht. Ich habe Herrn Paul bei einem BerlinaleB­runch kennengele­rnt, und da hat er mich auf die Rolle angesproch­en. Hat mich gereizt, denn schließlic­h will jeder einmal nach Kuba. Ein Vorteil war auch, dass ich nebst Französisc­h – ich habe am Conservato­ire National in Paris studiert – auch recht gut Spanisch kann.

Die Filmstory ist ungewöhnli­ch. Im Mittelpunk­t steht ein altes Paar, das sich in Kuba schlecht und recht durchschla­gen muss. Eines Tages findet die Frau, Candelaria heißt sie, in der Hotelwäsch­erei, in der sie arbeitet, eine Videokamer­a, die sie verbotener­weise mit nach Hause nimmt. Diese Kamera lässt bei ihr und ihrem Mann das Eheleben inklusive Sex wieder aufleben ...

Sie ist 95, er 87. Zwei ganz tolle Leute, die mir viel über ihr Leben erzählt haben. Und es war schön, dass ich sie bei den Festspiele­n in Venedig wieder treffen durfte.

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