Bewegung aus der Mottenkiste
Alfred Lobnik
erste Etappe des Identitären-prozesses ingraz ist gelaufen. Angeblich war eine Störaktion am Gericht geplant, die aber verhindert wurde. Gut, das beflügelt zumindest die Fantasie.
Alle Angeklagten sind einvernommen. Und, was soll man sagen? Sie sind alle „Patrioten“. Sie lieben „die Heimat“und „dietradition“. An der „Bewegung“mögen sie das Aktionistische. Sie sind nur gegen „die unkontrollierte Massenzuwanderung“, nicht aber gegen Asylwerber.
Einfacher wäre es, die Verantwortung des einen zu nehmen und für die anderen 16 weiter zu kopieren. Aber man kann sich ja verantworten, wie man will: Man muss gar nichts sagen, kann die Wahrheit sagen oder lügen und sogar vorher auswendig lernen, was man sagen will.
Was es in dem Fall ist und in welcher Beziehung es zur Wahrheit steht, wird der Richter entscheiden, nachdem er auch die Zeugen gehört hat.
ein bisschenstört, ist diese Selbstüberhöhung mit dem üblichen Schuss Opfermythos. In der neuen, feschen Bewegung weißmangenau, washeimat und wer ein Patriot ist, und fühlt sich als Sprachrohr einer schweigendenmehrheit.
Zugleich istmanopferund für seine Überzeugung ständig von Kündigung und Ächtung bedroht. Mag auch sein, riecht aber ein bisschen nach politischer Mottenkiste.