Murgondel: Langevariante kostet 218 Millionen Euro
Machbarkeitsstudie zeigt Potenzialeundkostenauf. +++ Riegler will runden Tisch zur 7-Millionen-förderung.
wechselvolle Geschichte der Murgondel-idee geht weiter. Holding-chef Wolfgang Malik hat intern ein Papier vorgelegt, das
Kosten und Potenziale einer Stadtseilbahn abschätzt.
Als Basis diente eine Personenbefragung aus dem Jahr 2015 entlang der Strecke zwischen Andritz und Puntigam. Das Ergebnis: Zwei Prozent würden eine Seilbahn täglich nutzen, 21 Prozent mehrmals die Woche, 14 Prozent nie. Die Kosten: Die langevariante mit Anschlüssen an Park-&-ridePlätze würde circa 218 Millionen Euro kosten, ohne Grundstückseinlösen. Elf Stationen sind vorgesehen; pro Stunde könnten 3000 Fahrgäste befördert werden. Zum Vergleich: Der gut 1,2 Kilometer lange Südgürtel hat 167 Millionen Euro gekostet.
Wie weiter? Grundsätzlich haben sich Bürgermeister (ÖVP) und Vize
(FPÖ) darauf verständigt, die Gondelidee in dieser Periode nicht mehr zu verfolgen. Der Straßenbahnausbau hat Vorrang, nicht zu- letzt, da Verkehrsminister Nor
(FPÖ) dafür finanzielle Unterstützung zugesagt hat. Fachleute von Stadt, Holding und Externe werden an Detailfragen weiterarbeiten.
Jahre sind genug, heißt es im Rathaus, wenn es um die offene Landesförderung von sieben Millionen Euro für den Speicherkanal geht. Finanzstadtrat Günter Riegler (ÖVP) möchte daher zu einem runden Tisch laden, um die Situation zu klären.
Die Lage ist kompliziert, weil auch das Murkraftwerk eine Rolle spielt. Und die Anzeige durch Peter Pilz hat es nicht einfacher gemacht – was wohl Sinn der Aktion war.
Im Rathaus ist man überzeugt: Zahlt das Land nicht, weil sich kein vergaberechtlich vertretbarer Weg findet, muss die Energie Steiermark wie zu Beginn geplant 20 statt 13 Millionen Euro zum Kanal zuzahlen. Das will man beim Energieriesen nicht kommentieren. Und so eindeutig steht es wohl auch nicht in den Verträgen. Thomas Rossacher,
Gerald Winter-pölsler