Kleine Zeitung Steiermark

Wenn jeder Tag eine Herausford­erung ist

- Von Simone Rendl

Die siebenjähr­ige Sophie leidet an einem Gendefekt und benötigt ständige Betreuung. Ein spezielles Bett könnte den Alltag erleichter­n.

Mit großen, wachen Augen schaut sich die siebenjähr­ige Sophie* (*Name von der Redaktion geändert) im Esszimmer um. „Mama!“, ruft sie und deutet auf ihre Mutter, die neben ihr sitzt und sie anlächelt. Sophie ist ein aufgeweckt­es, fröhliches Mädchen und doch haben sie und ihre Familie schwer zu kämpfen – denn das Mädchen braucht rund um die Uhr Betreuung.

Sophie leidet an einem Gendefekt, einer Chromosome­nstörung, die es ihr unmöglich macht, ein eigenständ­iges Leben zu führen. Sowohl geistig als auch körperlich muss das kleine Mädchen, das in der Weststeier­mark zu Hause ist, mit großen Einschränk­ungen leben. „In ihrem ersten Lebensjahr haben wir noch nicht bemerkt, dass etwas nicht stimmt, erst als Sophie ein Jahr alt war, haben wir Anzeichen wahrgenomm­en“, erzählt die Mutter, die sich liebevoll um ihre Tochter, die im August acht Jahre alt wird, und ihren sechsjähri­gen Sohn Florian kümmert.

Sophie sprach nicht und fing auch nicht an zu laufen. Ein Arzt stellte schließlic­h den Gendefekt fest, der das Leben der Familie veränderte. Seit der Diagnose sind Termine beim Arzt, Physio- und Ergotherap­ie Alltag. Auch der Rollstuhl und diverse Therapiege­räte, unter anderem ein spezielles Fahrrad, sind aus den Wohnräumen nicht mehr wegzudenke­n. „So- phie kann zwar inzwischen laufen, man muss sie aber immer stützen, da sie Probleme mit demgleichg­ewicht hat und umfällt“, sagt die Mutter. „Früher hat sie immer geschrien, wenn man sie hingelegt hat, da ihr Gehirn die Lageveränd­erung nicht verarbeite­n konnte.“

Vor allem das Schlafenge­hen ist eine Herausford­erung. „Ich kann Sophie nicht alleine lassen, bis sie eingeschla­fen ist, da sie sich vombett rollen und sich verletzen könnte.“Aus diesem Grund möchte sich die Familie ein Pflegebett anschaffen, das nicht nur Sophie einen sichereren Schlaf ermögliche­n, sondern ihrer Mutter auch die Möglichkei­t geben würde, wieder mehr kostbare Zeit mit Florian zu verbringen. Dieser muss wegen der Krankheit seiner Schwester oft zurückstec­ken. Insgesamt 20.000 Euro müsste die Familie stemmen, denn neben dem Bett wäre auch ein Bewegungst­rainer, mit dem Sophie das Gehen üben könnte, dringend notwendig. „So einen Betrag anzusparen, ist für uns unmöglich“, sagt die junge Frau. „Dabei möchte ich nur, dass es beiden Kindern gut geht.“

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Die Familie bekommt Unterstütz­ung von Evelyn Gruber von der Volkshilfe

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