Die härteste Radfahrerin der Welt ist Grazerin
len: Die Leute verfolgten das Rennen ja via Internet, wir sind alle mit Gps-trackern ausgestattet. Mitten in der Nacht standen dann Menschen mit Transparenten am Straßenrand. Die Leute waren meistens absolut herzig. freundlich und groß-
Beim Race Across America, das der Grazer Christoph Strasser regelmäßig gewinnt, ist das Schlafpensum entscheidend. Kann das bei dieser Art von Rennen auch eine Rolle spielen?
Bis zu einem gewissen Grad, ja. Aber der Schlaf ist auch lebenswichtig, denn wenn du nicht klar denken kannst, triffst du falsche Entscheidungen und die können tödlich sein. Man muss sich also zu Schlaf zwingen, wie auch zum Essen. Das wird unterschätzt – ich brauchte immerhin 13.000 Kalorien am Tag, um die Strapazen durchzustehen. Im Ziel war ich dann so froh, nicht mehr mit Gewalt so viel essen zu müssen.
Diese Form von Extremsport ist mittlerweile sehr beliebt. Gibt es etwas Vergleichbares bei uns?
Nein, noch nicht. Aber ich plane derzeit ein Race Around Austria und eines in der Steiermark.
Kann man sich bei uns für diese Rennen überhaupt vorbereiten?
Ja, das geht gut. Ich fahre ausnahmslos jeden Tag 200 Kilometer mit dem Rad, das übrigens eine Grazer Firma extra für mich angefertigt hat. Eine perfekte Rennstrecke ist jene über den Plesch und St. Pankrazen, meistens suche ich mir natürlich Strecken, wo ich mehr oder weniger allein bin.
Ist Graz ein gutes Pflaster für Radfahrer? Ganz generell?
Die Grazerin Tanja Hacker fuhr ohne Unterstützungsteam im Rücken quer durch Amerika. Sie sieht auch für Graz nur einen extremen Ausweg.
Zwei Dinge sind es, die mich hier stören. Zum einen ist der Österreicher generell ein ungemein rücksichtsloser Verkehrsteilnehmer, egal wie er sich fortbewegt. Zum anderen merkt man in Graz, dass es zu viel wird. Man kann nicht überall Radwege bauen, dafür sind die Straßen zu eng. Alle haben nicht mehr Platz, deshalb gibt es nur eine Lösung: Das Auto muss aus dem Zentrum hinaus.