Das neue Leben in den Ortszentren
Aufbruchstimmung: Graz und die Umlandgemeinden versuchen, dem Sterben ihrer Zentren mit Millionenprojekten und neuen Identitäten zu trotzen. Ein Rundblick.
Die historischen Zentren sind unter Druck. Die riesigen Einkaufszentren, die in der Peripherie entstanden sind, saugen schon seit mehreren Jahren Geschäfte und Kaufkraft aus den alten Ortskernen, der ständig zunehmende Online-handel dreht die Schraube noch einmal an.
Die „sterbende Innenstadt“wird daher immer wieder prophezeit, die Todesmeldungen könnten aber verfrüht gewesen sein. Denn die Zentren wehren sich. Graz versucht – wie auch die Umlandgemeinden – auf mehreren Ebenen, neues Leben in die Ortskerne zu bekommen.
Ambeginn so eines Prozesses muss allerdings eine Frage geklärt werden, betont Andreas Lichtblau, Leiter des Instituts für Wohnbau an der Technischen Universität Graz: die nach der eigenen Identität. „Es braucht eine Vision, die für die jeweilige Gemeinde sinnstiftend ist. Damit kann man Leute im Ort halten. Das kann etwas Historisches sein oder etwas ganz Neues.“
In Graz und Umgebung passiert derzeit viel, um das Leben im Zentrum zu halten oder zurückzuholen. Eine Rundreise: Graz: Herrengasse, Sporgasse und Kastner & Öhler funktionieren als Einkaufsmeile, dazu lebte auf der anderen Murseite das Lendviertel rund um die Mariahilferstraße auf. Nicht zuletzt durch den Lendwirbel und seine vielen Aktivisten bekam das Viertel eine neue Identität, heute siedeln dort viele Szene-