Vielfältige Verlangen
Erkundungen des Sehnsuchtsorts Triest.
Triest ist ein Sehnsuchtsort, wobei in dem scheinbar so harmlosen Verlangen nach mediterranem Flair, dem Meer, schönen Bauten und schönem Wetter einige Bedeutungen mitschwingen. Die Grenzen zwischen K.-u.-k.Nostalgie und geheimen kolonialistischen Gefühlen sind fließend, und der Ort ist ein lohnendes Ziel für Gentrifizierung; der mögliche Einfall finanziell potenter Investoren in die elegant patinierte Stadt an deradria verrät einiges von der Gegenwart.
Die von Michael Petrowitsch kuratierte Ausstellung „TRI/E/S/T/E“im HDA beschäftigt sich konkret mit diesem Problemfeld zwischen Neobiedermeier, Kapitalismus und Identitätspolitik. Otmar Lichtenwörther porträtiert Brüche mit dem Vokabular touristischer Fotos, Johannes Gellner dokumentiert die Architektur und soziale Gegenwart des faszinierenden Ater-wohnbaus. Stefano Graziani zeigt anhand des Übersetzers Roberto Bazlen alte Verbindungslinien und Transparadiso erkunden vielschichtig den Hafen der Stadt. MG Bis 5 .8. im HDA, Mariahilferstraße. www.architektursommer.at