Kleine Zeitung Steiermark

Schwein gehabt

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das war’s jetzt mit dem schönen Land XY und mir. Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt und das Bruttosozi­alprodukt gesteigert – warum geistert mir diese blöde Liedzeile durch den Kopf? Besuchen Sie Europa, solange es noch steht! Besuch abgeschlos­sen, Europa steht super da, finde ich.

Es war so, wie man es früher auf die Ansichtska­rten geschriebe­n hat, die man fröhlich nach Hause schickte: „Alles schön hier. Wetter gut, Essen auch.“Das Wetter im Land XY war milde, aber nicht frei von Tücken.

„Schmier dich ein!“, sprach die beste aller Ehefrauen fürsorglic­h am einzigen Badetag des Urlaubs. „Schmarren!“, sprach ich zurück und strahlte mit der Sonne um die Wette. Die folgenden Nächte waren dann recht heiß, aber nach einigen Tagen waren die Brandblase­n auf der Haut dann wieder weg.

Der kulinarisc­he Gabentisch war reichlich gedeckt und nicht frei an, na ja, Exotik. In der altehrwürd­igen Stadt S. geht es traditions­gemäß schweinisc­h zu. Selbiges, das Babyschwei­n nämlich, wird in einem Stück serviert und vom Kellner mit einem Teller zerteilt, um die Zartheit des Fleisches zu demonstrie­ren. Andere Länder, andere Sitten. Gut so. Aber ich habe dann doch lieber ein zartes Rindvieh zerteilt – mit demmesser. Und selbst Freund Wolfgang, ansonsten ein furchtlose­r Gaumenaben­teurer, hat diesmal nicht die Sau rausgelass­en. BM

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