Weiter warten auf die Vögele-entscheidung
Beide Bieter sprachen sich für Fortführung der insolventen Modekette aus.
Bei
der Modekette Charles Vögele ist weiter Geduld gefragt. Die gestrige Sitzung des Gläubigerausschusses in Graz brachte noch keine Entscheidung über die Zukunft des seit Juli insolventen Unternehmens. Im Vorfeld des Treffens war darüber spekuliert worden, dass einer der Bieter den Zuschlag bekommen könnte – zu früh.
„Die Vertreter beider Investoren sprachen sich für eine Weiterführung des Unternehmens aus“, erklärte Masseverwalter Norbert Scherbaumnach der Sitzung. Die Bieter seien auch daran interessiert, „nahezu alle Standorte und die dort beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhalten“.
Angepeilt wird ein sogenannter Share Deal. Die pleitegegangene Muttergesellschaft von Vögele in der Schweiz müsste ihre Anteile an der Österreich-tochter um einen Euro abtreten. Der Käufer könnte dadurch in die Mietverträge der Filialen eintreten, muss sich im Gegenzug aber mit den Gläubigern auf einen Sanierungsplan einigen und die Schulden übernehmen. Gestern blieben noch Rechtsfragen offen, so Scherbaum, nämlich die Freigabe der Gesellschaftsanteile und die Nutzung der Markenrechte. „Ich bin zuversichtlich, den für die Sanierung des Unternehmens erforderlichen Rahmen in der nächsten Woche herzustellen.“
Ganz unterschiedlich sind die beiden verbliebenen Vögele-interessenten: GA Europe ist der europäische Ableger des Us-unternehmens Great American Group, operiert von München aus und ist ein Restrukturierungs- und Sanierungsspezialist. Victory and Dreams aus Amsterdam hingegen ist Eigentümerin der niederländischen Handelskette Miller & Monroe, die im Frühjahr 200 Vögele-filialen in Deutschland übernommen hat und sie unter Miller & Monroe weiterführen wird. Hannes Gaisch-faustmann