Unter Strom
E-bikes sind die Zukunft, sagen Experten. Doch der Ritt auf ihnen kann auch gefährlich werden. Ein Selbstversuch.
Der Tacho steht auf Turbo, das Hindernis rückt näher, die nächste Kurve wird eng. Es geht sich nicht aus: Das Elektrorad überfährt das gelbe Hütchen. „Ähnlich eng kann es auch am Murradweg zugehen. Da musst du gerade mit dem E-bike sehr vorausschauend fahren“, sagt Gerd Klemen, Radexperte der steirischen Naturfreunde, und schickt hinterher: „Viele machen das leider nicht.“
Braungebrannt, im bunten Renndress und meistens mit einem breiten Grinsen steht Klemen am Gelände des ARBÖFahrsicherheitszentrums in Ludersdorf. Zu Beginn der Radsaison hat er hier Sicherheitstrai-
Mit einem Daumendruck kann eingestellt werden, wie stark der Elektromotor bei der Fahrt mithilft. Getestet wurde mit einem EMountainbike
nings für E-bike-fahrer abgehalten. Klemen ist kein Oberlehrer auf zwei Rädern. Von verpflichtenden Schulungen oder gar einem Führerschein für Elektroradler hält er nichts. Allerdings: „Beim Golfspielen muss jeder eine Platzreife machen, bevor er spielen darf. Mit dem Golfschläger kannst du dir höchstens auf die Füße hauen, beim Radfahren kann viel mehr passieren.“ut es auch: Rund 4700Menschen haben sich im Vorjahr in Österreich bei Unfällen mit E-bikes derart schwer verletzt, dass sie ins Spital mussten, heißt es vomkuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Die Verletzungen bei
TUnfällen mit E-bikes sind meistens schwerer als bei jenen mit regulären Rädern. In der Steiermark kam sowohl 2016 als auch 2017 je ein Mensch bei einem Unfall mit einem Elektrorad ums Leben.
Einige Fahrer würden ihre EBikes manipulieren, damit sie schneller fahren als die erlaubten 25 km/h (siehe Infokasten). Damit steigt das Unfallrisiko weiter, warnt das KFV. ind E-bikes gefährlich? Die steirische Polizei relativiert: „Weil die Anzahl der E-bikes generell steigt, ist damit auch logischerweise eine Steigerung der Unfallzahlen verbunden.“Auch Radexperteklemen sieht die Elektroräder
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