Kleine Zeitung Steiermark

Monza ist nicht Hollywood

-

Show wollen sie aus der Formel 1 machen, predigen die neuen amerikanis­chen Besitzer um Liberty Media seit der Machtübern­ahme. Als ob der schnellste Kreisverke­hr derwelt es nicht schon immer gewesen sei. Gerade in Monza, im emotionals­ten Autodrom des Rennsports.

In einem roten Fahnenmeer hatten sich die Tifosi formiert. Angetreten zum großenwage­nrennen, das ohnehin nur ein Ferrari gewinnenka­nn. Unddie beiden Ferrari von Vettel und Räikkönen hatten die erste Startreihe okkupiert. „Forza Ferrari!“Jede andere Marke hat dort ein allgemeine­s Parkverbot. „Forza Ferrari!“Für den Gegner Lewis Hamilton hatte man wenig Schmeichel­haftes übrig. In etwa ein Transparen­t mit einem bitter schluchzen­denkonterf­eides Briten, mit „Welcome to the hell, Lewis“, wurde der WMLeader begrüßt. „Forza Ferrari. Ferrari sarà campione del mondo“. Anderevoka­bel waren nicht gefragt.

Hamilton, selbst oscarverdä­chtiger Hauptdarst­eller im rasanten Schauspiel, dachte gar nicht daran, seine Rolle als Primgeiger abzutreten. Und machte alle Hoffnungen der Ferraristi zunichte. Mit der Revanche für die Niederlage in Silverston­e schlug er im königliche­npark vonmonza wieder denweg zum Titel ein. Effektvoll in Szene gesetzt. Noch mehr Show wäre vielleicht schon zu viel. Nicht für Hollywood, aber für Monza.

Newspapers in German

Newspapers from Austria