Willenlose Grazer,
Die Sturm-spieler waren nach dem 1:2 gegen Mattersburg einsichtig und orteten in den eigenen Reihen zu wenig Willen. Eine Reaktion im Cup gegen die Austria ist gefragt.
Kopfschüttelnd verließen einige Fans am Samstag bei Sturms 1:2-Niederlage gegen Mattersburg die MerkurArena vor dem Schlusspfiff. Ein Zuseher hat bereits in der 70. Minute genug. Mit den Worten „Das tu ich mir nicht mehr an“ging er enttäuscht und verärgert nach Hause. Enttäuschung war auch bei den Protagonisten des SK Sturm zu erkennen. Ihren Ärger unterdrückten SportGeschäftsführer Günter Kreissl und Trainer Heiko Vogel l mehr oder weniger geschickt. „Nach außen hin bin ich gelassen, aber in mir brennt es“, sagte Vogel l nachdemspiel. Das Feuer, das im Coach brodelt, fehlt seinen Spielern. „Ich will nicht sagen, dass wir lustlos gespielt haben. Aber die Bedingungslosigkeit, vorne Tore zu machen und hinten keine zu bekommen, hat gefehlt“, sagte der Coach.
In 9 von 13 Pflichtspielen kassierten die Grazer zwei oder mehr Gegentreffer. „Wenn wir nicht denwillen haben, die zweiten Bälle zu gewinnen, dann rennt der Gegner auf die Ketten drauf und die Kette kann auch nicht immer alles regeln“, sagt Tormann Jörg Siebenhandel. Heißt übersetzt, dass die Defensivarbeit vor der Abwehrreihe nicht ausreichend ist. Sturm muss sich wohl endgültig einen Qualitätsverlust zum vorigen Spieljahr eingestehen. Gepaart mit dem fehlenden Willen (Spendlhofer: „In der zweiten Hälfte hat der Wille auf die zweiten Bälle gefehlt“) ergibt das aktuell den sechsten Tabellenplatz, also gerade noch qualifiziert für das obere Play-off.
Am Mittwoch (20.45 Uhr, ORF eins) im Cup auswärts bei der Wiener Austria müssen die Sturm-spieler mit mehr Engagement spielen, wollen sie im Bewerb bleiben. Auch die Violetten sind nach der 0:3-Niederlage gegen den LASK angeschlagen. Jörg Siebenhandl ist unzufrieden