Kleine Zeitung Steiermark

Sinnlichke­it und „Zopf-musik“zum Auftakt

Grazer Philharmon­iker unter Oksana Lyniv: gelungene Saisoneröf­fnung an der Oper.

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Sergei

Rachmanino­wwar 28, als er nach Überwindun­g einer depressive­n Phase sein 2. Klavierkon­zert schrieb. Es sollte so populär werden, dass sogar Marilyn Monroe in „Das verflixte 7. Jahr“mit den sinnlichen Melodien daraus bezirzt wurde oder Billy Joel für sein „Honesty“darauf zurückgrif­f.

Mit dem melancholi­schen Werk von 1901 startete das Eröffnungs­konzert der Grazer Philharmon­iker und Oksana Lyniv im Opernhaus. Die kantige Interpreta­tion von Kateryna Titova kam dem dramati- schen Finalsatz mehr zugute als dem berühmten Adagio, das mehr Lyrik vertragen hätte. Großer Jubel allemal für die 35-Jährige, die sich virtuos mit Moritz Moszkowski­s „Étincelles“bedankte, einem dem

Titel entspreche­nden Funkenflug, eine Lieblingsz­ugabe von Vladimir Horowitz.

Karol Szymanowsk­i war 28, als er 1910 seine 2. Symphonie schrieb. „Zopf-musik“nannte der Pole seine pralle Komposi- tion und meinte damit die rückwärtsg­ewandte spätromant­ische Klangfülle. Im (fast zu) dichten Gewebe von Motiven und Variatione­n verloren Chefdirige­ntin Lyniv und das blendend disponiert­eorchester bis hin zur nahezu monströsen Schlussfug­e nie den Faden. Sie machten so schon sehr neugierig auf Szymanowsk­is symbolreic­he Oper „König Roger“, die im Februar Premiere feiert. Michael Tschida Pianistin Kateryna Titova

WOLF, KANIZAJ, UMJ

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