Auf den Brettern, die die SPÖ bedeuten
Kulturpolitiker Drozda wird neuer starker Mann in der Spö-zentrale.
Mit
einem Köpferollen hat Pamela Rendi-wagner ihre Tätigkeit als Spö-chefin aufgenommen. Klubobmannandreas Schieder und Bundesgeschäftsführer Max Lercher mussten gehen, als neuer starker Mann zieht Thomas Drozda in die Parteizentrale in der Löwelstraße ein. Ob die Entscheidung eine kluge war, darüber wird SPÖ-INtern gestritten. Jedem neuen Parteichef sollte es vorbehalten sein, Vertrauensleute an strategisch wichtigen Stellen zu installieren. Gegen Drozda wird ins Treffen geführt, dass er demselben linksbürgerlichenwiener Milieu entstammt wie Rendi-wagner – und kein Signal an rote Kernschichten in Industrieregionen oder im Gemeindebau aussendet.
Drozda kommt allerdings aus dem Innersten der SPÖ. Der gebürtige Oberösterreicher war in jungen Jahren Leiter einer Juso-publikation, arbeitete nach dem Studienabschluss in den Kabinetten der sozialdemokratischen Bundeskanzler Franz Vranitzky und Viktor Klima. Um 2000 herum wechselte er in diekulturszene, zunächst als Geschäftsführer am Burgtheater und dann als Chef der Vereinigten Bühnen in Wien. Die SPÖ vertrat er mehrere Jahre im Orf-stiftungsrat.
Christian Kern holte 2016 den 53-Jährigen als Kanzleramtsminister, Kulturminister und Regierungskoordinator in die Politik zurück, zu seinem Kabinettschef machte Drozda Michael Rendi, den Ehemann von Rendi-wagner. Mehrere spektakuläre Personalienwerden mit dem Namen des feinsinnigen Kulturpolitikers verbunden bleiben, vor allem die Ernennung von Martin Kusˇej zum Burgtheaterdirektor sowie die Kür von Bogdan Rosˇcˇic´ zum Staatsoperndirektor.