Kleine Zeitung Steiermark

VP klatscht kaum noch für Kickl

- Von Georg Renner

Das Bemerkensw­erteste, was in der Nationalra­tssitzung am Mittwoch zu hörenwar, war eigentlich etwas, das nicht zu hören war: der fehlende Applaus für Innenminis­ter Herbert Kickl nämlich.

Im Parlament, wo Geschlosse­nheitssymb­olik und Sympathieb­ekundungen unter Partnern oft mindestens genauso viel zählen wie das gesprochen­e Wort, ist es gemeinhin üblich, dass sich die 183 Abgeord- neten in zwei große Lager teilen: in diejenigen, die für den Redner klatschen, und die, die es demonstrat­iv lassen. Üblicherwe­ise entlang der Linien Regierung und Opposition, sprich: Für Minister klatschen ÖVP und FPÖ.

Diesmal nicht. In der Fragestund­e, zu der die Neos den Innenminis­ter vorgeladen hatten, blieb Kickl allein mit der demonstrat­iven Rückendeck­ung der FPÖ. Der Applaus der Volksparte­i blieb aus, während Kickl der Kommunikat­ionsanweis­ung seines Ressortspr­echers wegen deutlich in die Defensive geriet.

„Vertrauen erschöpft sich dadurch, dass man es in Anspruch nimmt“, erklärte Övp-sicherheit­ssprecher in Richtung Kickls: Zwar sei die Angelegenh­eit für die Volksparte­i damit erledigt, dass der Minister versichert hatte, den Mitarbeite­r zurecht- und auf die Bedeutung der Pressefrei­heit hingewiese­n zu haben – weswegen der Misstrauen­santrag der Opposition auch klar an der Regierungs­mehrheit scheiterte. Aber die Rute in Kickls Fenster – der mit dem Bvt-ausschuss noch eine weitere internatio­nal sichtbare Baustelle in der Regierung hat – war unübersehb­ar.

Der Innenminis­ter geriet im Nationalra­t am Mittwoch in die Defensive. Das Schreiben aus seinem Ressort sei nicht Zensur gewesen, sondern „das Gegenteil“.

sein Ressort: das Mail, das Ressortspr­echer Christoph Pölzl ohne sein

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria