Kälteste Septembernacht: Frost statt Altweibersommer
Mit minus 5,7 Grad lag Österreichs Kältepol in Flattnitz. In Mariapfarr wurde sogar der seit 1962 bestehende Minus-rekordwert geknackt.
So eine kalte Septembernacht findet man in den Messreihen der einzelnen Wetterstationen nur selten“, betontklimatologe Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) in Wien. Der (astronomische) Herbst war gerade einmal fünf Tage alt, da gab es statt des erwarteten oder zumindest ersehnten Altweibersommers die erste Frostnacht der beginnenden kühlen Jahreszeit.
Laut den Experten von Ubimet kam es stellenweise sogar zu neuen Stationsrekorden. Selbst in der Bundeshauptstadt wurde
Die Kältepole
–5,7 Grad: –5,0 Grad: –4,6 Grad: –4 Grad: –3,9 Grad: –3,6 Grad:
Luftfrost gemessen. „So wurde mit –0,3 Grad in Wien-mariabrunn der erste Septemberfrost in diesem Jahrhundert registriert“, berichtet Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „An relativ jungen Stationen wie Wien-innere Stadt, Stammersdorf und Donaufeld gab es sogar September-kälterekorde.“Diese verzeichnete man auch in Salzburg. Im Mariapfarr im Lungau wurde beispielsweise mit minus fünf Grad der seit dem 25. September 1962 gültige September-rekord eingestellt, berichtete gestern die Zamg. Der Kältepol lag allerdings in Kärnten, wo in Flattnitz klirrende –5,7 Grad gemessen wurden.
Mehrere Faktoren müssen laut Experten zusammenspielen, damit es so stark abkühlt: So war es in der Nacht auf gestern wolkenlos, nahezu windstill und über Österreich lag eine kalte Luftmasse. Den Rest der Woche bleibt es in den Nächten für September weiterhin zu kalt. An den Nachmittagen wird es teilweise relativ mild – so sind heute und morgen laut Zamg Sonnenschein und Höchstwerte zwischen 18 und 25 Grad zu erwarten. Besserung ist damit also in Sicht.